Reisebericht September 2015
Reiseroute:
Kanada:
Barkerville, BC - Vancouver, BC
USA:
Anacortes, WA - Seattle, WA - Mount Rainier, WA - Portland, OR - Mount St. Helens, WA - Fort Stevens State Park, OR - Tillamook, OR - McMinnville, OR - Bend, OR - Newberry National Volcanic Monument, OR - Fort Rock, OR - Crater Lake, OR - Jedediah Smith Redwood State Park, CA - Crescent City, CA - Redwood National Park, CA - Ferndale, CA - Lost Coast (Petrolia), CA - Humboldt Redwoods State Park, CA - Pacific Hwy No 1, CA - Mendocino, CA - Bodega Bay, CA - San Francisco, CA - Santa Rosa, CA
Gefahrene Km: 4’872 Km
Mit dem Goldrausch- Städtchen Barkerville (es handelt sich hier um eine Art Freilichtmuseum) nehmen wir endgültig Abschied von der Goldsuche in der Einsamkeit Kanadas und wenden uns dem Süden und somit der Grossstadt Vancouver zu.
Vancouver - mit Sicherheit eine der schönsten Städte hier im Land, in der sich die ganze Welt zu Hause fühlen kann. Es ankern am Pier riesige Kreuzfahrtschiffe die Hunderte, wenn nicht Tausende von Touristen in die Multi- Kulti- Metropole bringen. Auch wir dürfen die Stadt bei herrlichstem Wetter und Sonnenschein geniessen.
Der Blick auf Downtown, den Hafen mit Kreuzfahrtschiffen, das Wasser-Flugfeld
für Kleinflugzeuge … all dies müsste man sich mal auf
dem Zürichsee-Becken vorstellen
Sicht von Vancouver North aus, hier befinden sich die Berge mit den Skigebieten
Der Hafen
Die Moderne (nach über 4 Monaten kommen wir wieder in eine
Stadt mit Glasbauten)
Hafenbecken von Vancouver im Panorama
Zufällig stossen wir bei unserem Spaziergang durch die Strassen auf eine wilde Gruppe verrückt bemalter und kostümierter Menschen. Man sagt uns heute sei „Zombie- Day“. Schon irre was die Leute heutzutage alles feiern. Bevor wir den Grossraum Vancouver, bzw. Kanada endgültig verlassen fahren wir noch zur Ikea und holen uns Schaffelle.
Wir haben auf unserer Fahrt durch den hohen Norden gelernt, dass solche Sheep- Skins an kühlen Abenden auf den Klappstühlen herrlich warm geben.
Für ca. $35 / Stk. in der Ikea zu kaufen:
Der Indi ist langsam aber sicher voll - aber es gibt immer noch
ein freies Plätzchen zu finden
Panorama-Blick auf den Mount Rainer, WA - 4’392 M.ü.M.; der grösste Vulkan in der Cascade Range (mann muss sich vorstellen, dass die Bergspitze von
ca. 300 - 400 Metern Höhe weggesprengt wird - so geschehen beim Mount St. Helens)
Nach knapp 3 Monaten im Norden (Kanada und Alaska) haben uns die Lower 48 wieder. In den Staaten Washington und Oregon durchqueren wir mehrmals die Cascade Range mit ihren Vulkanen. Wir besuchen Mount Rainier, Mount St. Helens und das Newberry National Volcanic Monument mit seinem phänomenalen Obsidian Lava Bed. Wir gehen in die Lava- Höhle „Ape Cave“ und fahren zum gigantischen Fort Rock. Der krönende Abschluss unserer Fahrt durch die Vulkan- Landschaft bildet jedoch der Crater Lake National Park.
Rastplatz auf der Wanderung ...
Auf der Wanderung um den Mt Rainer herum mit wunderschöner Flora
Mt Rainer wartet auf uns
Sagenhafte Fernsicht vom Mt. Rainer aus mit
Blick auf den 159 Kilometern entfernten, mit ewigem
Eis bedeckten Vulkan Mount Hood (3’402 M.ü.M)
Mt. St. Helens, WA ist im Jahre 1980 ausgebrochen. Dabei wurde die Spitze des Berges weggesprengt. Der Höhe des Berges wurde um 400 Meter reduziert. Während drei Tagen eruptierte der Berg. Der Himmel verdunkelte sich im State Washington, Gletscher schmolzen und sorgten für Schlammfluten. Der Wald wurde weit um den Berg herum vernichtet. Die Zerstörung war verheerend und tödlich für Flora und Fauna. Aber nach bereits 30 Jahren sieht man eine erhebliche Erholung der Natur.
Spirit Lake war einst ein idyllischer See im Hochwald am Berghang von Mt. St. Helens. Tausende von Holzstämmen schwimmen nun nach wie vor im See. Diese stammen von der Flutwelle, welche die Bäume an den Hängen rund um den See in das Wasser riss, welche vorgängig bereits von der Hitzewelle quasi verbrannt wurden.Das Wasser ist aber bereits wieder mit viel Lebensformen angereichert, zum Teil mit grösserer Vielfalt als vor der Katastrophe.
Newberry mit einem gigantischen Lavafeld mit Obsidian und dahinter der Lake Paulina als Kratersee.
Unspunnen oder Obelix - egal, stark bin ich!
„Pumice“ ist sehr leicht.
Obsidian - echtes Glas, fühlt sich gleich an und ist messerscharf! Newberry ist einer der wenigen Orte wo Obsidian an der Erdoberfläche entstanden ist.
Tiefblau ist das Wasser des Crater Lakes. Nur Regen- und Schmelzwasser von den Hängen fliesst in den See. Und kein Abfluss ist vorhanden - der See verliert Wasser nur durch Verdunstung. Und trotzdem variiert der Wasserspiegel seit Jahrtausenden kaum.
Der Krater entstand, indem der Berg in sich einstürzte;
Die Insel entstand später durch einen weiteren Vulkanausbruch.
Irgendein Vulkan - ein Bild zum Abschluss einer grandiosen Landschaft mit einer endloslangen Bergkette der Cascaden von San Francisco bis nach Vancouver.
Nun sind wir in den USA schon durch 20 Staaten gefahren und nie hatten wir das Problem einer inländischen Grenzkontrolle. In Kalifornien ist das aber anders. Hier gibt es tatsächlich bei der Einreise eine Kontrolle auf Lebensmittel und die Sauberkeit des Wagens.
Auch erleben wir in Kalifornien zum ersten Mal die Besonderheit, dass wir für’s Übernachten Geld bekommen. Ja tatsächlich, auf dem Parkplatz des Spielcasinos in Blue Lake CA gibt es ausgewiesene RV- Plätze. Wenn man sich im Casino anmeldet bekommt man Gutscheine für: einen 5 $- Jeton, 20% Rabatt wenn man was isst und 10 $ Guthaben auf einer Chekkarte mit der man an Automaten spielen kann. Jan hat an einem Automaten 1,35 $ gewonnen. Das haben wir uns dann bar auszahlen lassen und versoffen... ;-)
In Kalifornien gibt es riesige Bäume. Die sogenannten „Redwoods“. Hier handelt es sich um Bäume welche bis zu 2'000 Jahre alt und über 100 Meter hoch werden können. So besuchen wir den Jedediah Smith Redwoods State Park, den Redwood National Park und den Humboldts Redwoods State Park.
Marita und der Indi wirken verschwindend klein im Schatten der Giganten.
Mein Umfang reicht da auch nirgends hin
Auf dem Highway Number 1 fahren wir dann am Meer entlang in Richtung San Francisco. Dabei kommen wir durch Mendocino und das Städtchen Bodega Bay. Mendocino ist natürlich wegen seines musikalischen Ohrwurms bekannt und Bodega Bay kennt man aus dem Hitchkock- Thriller „Die Vögel“.
Viele Leuchttürme säumen die Küstenlandschaft; hier noch die letzten Blumen in voller Blüte
Das Meer und sein Tiere - immer wieder werden wir neugierig von Robben beobachtet, Pelikane suchen nach Futter
Die Kleinstadt Ferndale, CA - irgendwie ist die Zeit stehen geblieben
Unsere Fahrt im September durch den Nordwesten Amerikas ist gourmet- technisch, also kulinarisch stark geprägt. So dürfen wir z. B. in Anacortes WA mit dort zufällig kennen gelernten Leuten auf’s Meer raus fahren und die am Vortag ausgelegten Krabben- Körbe einholen. Jan lernt wie man das regelkonform macht. Man darf nur männliche Krabben behalten die eine gewisse Grösse erreicht haben. Mir wird gezeigt wie ich die Krabben richtig töte und ausnehme. Die frisch gefangenen und gekochten Schalentiere sind mit etwas Butter und Knoblauch richtig lecker. Nachdem wir in Seattle auf dem Pike Place Market sehen was die Dinger eigentlich beim Fischhändler kosten, finden wir es noch viel cooler, dass wir uns dieses feine Essen selbst und dazu noch gratis aus dem Meer holen konnten.
Die Fangkörbe sind Fallen für die Krabben - hinein geht’s, raus nur noch
mit Hilfe von uns. Angelockt werden diese z.B. mittels Hühnerbeinen.
Der Gastgeber misst die Grösse und die „Reife“ der Krabben; sie
müssen hart sein, was auf viel und gutes Fleisch hindeutet
Wer in den USA in einem Supermarkt vor der Käsetheke steht, kann den Tillamook- Cheese nicht übersehen. Eben dieses Städtchen Tillamook, das für seinen Käse bekannt ist, liegt in Washington zufällig direkt auf unserer Route. Ist doch klar, dass wir dort beim firmeneigenen Cheese- Shop einen Halt machen und uns (nicht nur ein Mal) durch die Regale mit den vielen zu probierenden Käsesorten essen.
Wer die Möglichkeit hat sollte in Oregon die Stadt Bend besuchen. Bend ist bekannt für seine vielen Brauereien. In jeder der 14 Brewery’s kann man verschiedenste Biere probieren. Hier gibt sogar einen „Ale Trail“, der einen durch all die Brauereien führt und man für ein volles Stempelheft einen Plastik- Bierhumpen bekommt. Ausserdem gibt es in Bend die Atlas Cider Co. Hier empfehlen wir ganz klar den Blackberry- Cider.
Tja und jetzt zuletzt waren wir in den kalifornischen Wein- Valleys. Baoh... hier gibt es echt leckeren Wein. Schade, dass unser Indi keinen Weinkeller hat (gell, Rudi?)
San Francisco... was für eine Stadt. Insbesondere wenn man von Norden her über die Marin Headlands kommend erst mal die herrliche Aussicht über die Golden Gate- Bridge geniessen kann. Tja und dann... drüber fahren und rein ins Getümmel. San Francisco ist toll! Das Wetter ist uns während unseres „Städte- Trips“ stets wohlgesonnen. Wir haben kaum Nebel und herrliche Sonnenuntergänge mit Blick auf die Golden Gate- Brücke.
San Francisco mit Golden Gate Bridge und der Downtown im Hintergrund
San Francisco mit seinem speziellen Licht
(das Foto ist echt - ohne Spezialeffekte oder Nachbearbeitung!)
Blick auf die Downtown durch die Golden Gate Bridge hindurch
Wir waren da
Steil ist es in San Francisco
Cable Car - hier bei der Umlenkstation; alles wird noch von Hand erledigt, sogar das Herumschieben der Cars
In Santa Rosa besuchen wir noch Bekannte, welche wir bereits Mitte April in Texas zufällig kennen gelernt haben. Cornelia und Peter - vor 30 Jahren aus Bern ausgewandert - verwöhnen uns mit feinem Essen und durch sie lernen wir die Weine Kaliforniens noch besser kennen. Wir geniessen die Zeit mit ihnen sehr. Vielen, vielen Dank noch mal für Eure herzliche Gastfreundschaft.
Plan für Oktober: Yosemite NP, Sequoia NP, Las Vegas, ... und da bekommen wir Besuch. Mit Silke wollen wir in den Süden zum Mojave NP und Joshua Tree NP. mb
Unsere Rekorde 😉
Neue:
- die grösste Weitsicht: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) am 10.9.2015
Bestehende:
- Maximale Temperatur im Indi: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT
- Höchster Punkt mit Indi: 2’987 Meter ü. M. am 23. Mai 15 am Boulder Mountain Pass
- der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
(alt: 128 Waggons)
- nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
- westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
- höchster gesichteter Berg/Bergspitze: Mt. McKinley (Denali), Alaska mit 20’320 Ft / 6’194 Meter (alt: 4’206 Meter - Gannet
Peak)
- Maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
- das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
- näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
- ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt
am 16.7.15
- die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
(geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
- längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT
im Juli 2015