Juni 2017: Süd-Peru mit seinen Schluchten Colca und Cotahuasi
sowie die Städte Arequipa und Lima 

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Reisebericht Juni 2017

Städte und Schluchten. Das sind die Schlagwörter für diesen Reisebericht. Im Juni rollen wir von einer Stadt in die nächste und durchqueren eine Schlucht nach der anderen. Dabei kommt die Kultur jedoch nicht zu kurz. Wir besichtigen eine der ältesten Ausgrabungs-Stätten Perus und besuchen die geplünderten Gräber von Chauchilla. 

Mit leckerem Ceviche und dem feinen peruanischen Pisco wird auch unserem anspruchsvollen Gaumen genüge getan. Ein abwechslungsreicher Monat liegt hinter uns und der hektische Mai ist schon fast wieder vergessen.



Link zu Google Maps


Reiseroute:

Chile: Arica

Peru: Tacna - Ilo - Arequipa - Cañón de Colca - Cañón de Cotahuasi - Charcana - Lampa - Cementerio y Museo de Chauchilla - Huacachina - Ica - Reserva Nacional de Paracas - Lima - Antamina - Monumento Arqueológico Chavín - Huaraz, Cordillera Blanca


Gefahrene Distanz:     3'182 Km
                                                  max Höhe: 4'841 M.ü.M. / min. Höhe: 0 M.ü.M.
                                                  Distanz aufgestiegen: 64'454 Meter / Distanz abgestiegen: 60'853 Meter





Die Schlacht um den Morro

Auf der chilenischen Seite:

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Am 7. Juni 1880 fand eine der letzten Schlachten des Pazifikkrieges im damals noch peruanischen Arica statt. Während nur einer knappen Stunde wurde der Morro de Arica (ein riesiger Sandsteinklotz vor den Toren der Stadt) von chilenischen Truppen erobert. Aus diesem Anlass wird heute noch an jedem 7. Juni die glorreiche Schlacht am Original-Schauplatz mit Rauch und Geknall nachgespielt. Als wir die chilenische Stadt Arica verlassen, sind die Vorbereitungen zu diesen Feierlichkeiten im vollen Gange. Hier wird bereits am 6. Juni der chilenische Verteidigungsminister eine grosse Rede halten und die siegreiche Schlacht wird von Hunderten Soldaten gekonnt nachgespielt. Die Proben für dieses Spektakel können wir hautnah verfolgen. Allerdings sind wir am 6., bzw. 7. Juni bereits in der Stadt Tacna in Peru. 

Auf der peruanischen Seite:

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Wir trauen unseren Augen nicht, als wir sehen, dass hier ebenfalls diese von den Peruanern verlorene Schlacht ganz gross gefeiert wird. Zwar nicht mit dem Hintergrund des Sieges, stattdessen zur Ehrung der mutigen Helden, die an diesem Tag für ihr Vaterland Peru ihr Leben geopfert haben.




Und es bestätigt einem mal wieder, dass vieles nur eine Frage der Verpackung ist; ob gewonnen oder verloren, glorreich waren beide Seiten.


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Auch in Peru ist die Trennung zwischen Staat und Kirche wohl       Draussen dann verschiedene Abteilungen von Militär und
kaum oder nicht gegeben. Zuvorderst sitzen die Spitzen-            Polizei. Achtet mal auf die Frau in der Mitte: müssen wir 
politiker und das hohe Militär, links und rechts Vertreter von     nun Angst haben? ...
paramilitärischen Organisationen mit Banner. 


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Die riesige Fahne wird zum Schluss mit einem grossen Spektakel und unter militärischen Ehren ausgerollt.
Aber nicht genug dessen - das Volk und wohl speziell ausgewählte Vertreter tragen die Fahne dann stolz durch die Strassen, eskortiert von Musik, Kindergruppen und natürlich der Polizei auf dem Motorrad.







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Der Arequipa-Virus


Neben Cusco, so sagt man uns, gehöre Arequipa zu den schönsten Städten Perus. Dies bestätigen wir sehr gerne. Nicht nur die traumhafte Lage zu Füssen dreier imposanter Vulkane macht dies aus. Auch die vielen historischen Bauwerke und die von Arkaden umsäumte Plaza de Armas machen die hübsche Kolonialstadt zu einem „Muss“ für jeden Peru-Besucher. 



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Gesäumt von hohen Vulkanen, vielen Wasserläufen und daher viel Grün in und rund um die Stadt 



Unsere Visite der „Perle des Südens“ hat nur einen bitteren Beigeschmack. Jan und mich erwischt aus heiterem Himmel eine schlimme Magen-Darm-Verstimmung. So hängen wir erstmal zwei Tage auf einem Stellplatz im Stadtzentrum rum, ohne auch nur irgendwas von der gut erhaltenen Altstadt gesehen zu haben. Als es uns beiden endlich etwas besser geht nutzen wir dies gleich für einen ausgiebigen Stadtrundgang. 



Der Eingang ist bereits imposant - und das „Motto“ wird einem auch gleich mitgeteilt: Silencio

Am meisten beeindruckt uns die Besichtigung der ca. 20’000 qm grossen Klosterstadt Santa Catalina. Hier lebten fast vier Jahrhunderte lang Nonnen und Novizinnen des Katharinenordens. Sogar noch bis ins Jahr 1970 war das Kloster nahezu hermetisch von der Aussenwelt abgeriegelt. Allerdings darf man nicht glauben, dass dort für die Ordensfrauen ein ausschliesslich spartanisches Leben möglich war. Man stelle sich vor, es lebten mehr Dienerinnen im Konvent, als Klosterschwestern. Diese Bediensteten erledigten die Wäsche, kochten das Essen für die Bewohnerinnen und fegten die Böden. Beim Rundgang durch die „Stadt in der Stadt“ bekommt man einen guten Einblick in das Leben der Ordensfrauen. Heute leben nur noch etwa 50 Nonnen in den Gemäuern, welche den Klosterbetrieb aufrechterhalten. Allerdings nicht mehr unter so strengen Voraussetzungen wie damals. Heute müssen sie kein absolutes Schweigegelübde mehr ablegen und es ist ihnen auch gestattet das Gelände zu verlassen und mit anderen Menschen jederzeit zu kommunizieren.


Ein normaler Durchgang, aber wegen der Architektur und den         Der Zugang zum Kreuzgang mit schweren Säulen in Himmelblau
Farben läuft man tatsächlich still und ehrfürchtig durch die       gehalten - man staunt, wie schön es sich die Nonnen
Gemäuer - sogar die Peruaner.                                      eingerichtet haben.





















Gerade als wir den Entschluss fassen Arequipa zu verlassen, überkommt uns eine zweite Welle von Montezumas Rache, die uns wiederum gesundheitlich flach legt. Also gönnen wir uns nochmal einen Tag Ruhe ehe wir der „weissen Stadt“ mit ihrem ach so angenehmen Klima den Rücken kehren.

Und siehe da, kaum sind wir aus Arequipa raus, geht es uns schon wesentlich besser. Jan und ich nennen unsere Krankheit daher den „Arequipa-Virus“.





Volcán Sabancaya

In der Morgenstimmung

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Regelmässig checke ich in der App „sicher reisen“ des deutschen Auswärtigen Amtes die aktuelle Lage im jeweiligen Reiseland. Unter der Rubrik „Reise- und Sicherheits-hinweise“ findet man stets aktuellste Informationen. Ein aktueller Hinweis im Land Peru gilt dem zur Zeit sehr aktiven Vulkan Sabancaya. Seinetwegen wurde in einigen Bezirken der Notstand ausgerufen und für die Anwohner in der Region Aschestreualarm ausgelöst. Für Jan und mich bietet der Berg mit seinen ständig ausgeworfenen Aschewolken ein einzigartiges Naturschauspiel. Wir suchen uns extra noch einen Schlafplatz, von dem 


aus wir bei Sonnenunter- und -aufgang das Spektakel beobachten und fotografieren können.



Der Wind steht optimal und weht jeweils die Asche von uns weg. Da die Asche-Erruptionen manchmal Stunden auseinander liegen können und der Himmel damit Zeit erhält sein schönstes Blau anzulegen, hat man das Glück solche Bilder schiessen zu dürfen.







Der Andenkondor in den Schluchten Colca und Cotahuasi


Die Cotahuasi-Schlucht mit unserem Fahrweg


Wer glaubt mit dem „Grand Canyon“ in den USA schon das „Nonplusultra“ der Schluchten erlebt zu haben, der irrt sich. Der 3’200 Meter tiefe Cañón de Colca ist eine der tiefsten Schluchten überhaupt. Schon auf dem Weg dorthin müssen wir zwei kleinere, aber dennoch sehr steile Canyons durchqueren. Der weitgehend unbekannte Cañón de Cotahuasi übertrifft den Colca-Canyon sogar noch mit ca. 150 Metern Tiefe. Um von der einen Schlucht in die andere zu kommen müssen wir südlich einen grossen Bogen fahren, der uns erst von einer Höhe von über 4’200 Höhenmetern runter auf 380 Meter bringt, um uns dann wieder rauf auf 4’700 Höhenmeter zu katapultieren.


Auf dem Weg zum Cotahuasi: 

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Zuerst geht es mal runter in Richtung Küste. So ca. auf halber     Ganz unten im Tal kurz vor der Küste ist dann alles wieder Strecke wird das Tal fruchtbar und grosse Gemüse- und Früchte-     trocken, hässlich und staubig. Die kleinen Häuser (geschätzt felder sind angelegt.                                              gerade mal 15m2 gross) sind wohl Wohnhäuser.

Und dann geht es wieder hoch, weit weit in die Höhe. Der Vulkan Coropuna mit seinen 6’290 Metern begrüsst uns.













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Da der abgelegene Cotahuasi eben nur sehr schwierig zu erreichen ist, sind die meisten Touristen beim Colca, der insbesondere für seine Andenkondore bekannt ist. Auch wir wollen die riesigen Vögel hautnah erleben und fahren zum Aussichtspunkt „Cruz del Cóndor“. Kaum beim „alten“ Mirador angekommen und den Indi für die Nacht parat gemacht, segeln zur Abenddämmerung auch schon die ersten Kondore über unsere Köpfe hinweg. Unglaublich, wir sind hin und weg von den überdimensionalen Vögeln in ihrem schwarzen Gefieder und dem weissen Kragen. Tatsächlich haben wir ein ausgewachsenes Männchen vor uns, welches eine Flügelspannweite von bis zu 3 Metern erreichen kann. Nach dem Strauss steht der Andenkondor auf Platz 2 der Grössenhierarchie. So schnell die Kondore gekommen sind, so schnell sind sie auch schon wieder verschwunden. Wir freuen uns in jedem Fall auf den nächsten Morgen. Es heisst ja die Anden-Geier seien nach Sonnenaufgang am aktivsten und dann am allerbesten bei ihrem Flug durch die Schlucht zu beobachten.










Das ist er - ein ausgewachsenes Männchen mit weissem Kragen - riesig und doch so schwierig mit der Kamera einzufangen.




Also lassen wir am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr den Wecker klingeln. Los! Raus aus den Federn! Wir wollen schliesslich den Flug der Neuweltgeier nicht verpassen. Aber wir warten vergebens. Heute möchte wohl kein Andenkondor über uns hinweg fliegen. Tja, Pech. Wir machen noch gemütlich Frühstück im Indi, bevor wir uns entschliessen zusammen zu packen und etwas enttäuscht weiter zu fahren. Aber siehe da… beim „neuen“ Mirador, dort wo Zig Tourenautos und Hunderte Touristen stehen, da schweben die Andenkondore zuhauf durch die Lüfte. Wie gibt es das denn? Der alte und der neue Aussichtspunkt liegen doch gerade mal nur 1,5 km Luftlinie auseinander. Warum sind sämtliche Kondore nur am „neuen“ Mirador unterwegs? Ein paar Ortschaften weiter erfahren wir beim Gespräch mit Einheimischen das Geheimnis. Beim „neuen“ Mirador wird den Vögeln täglich (jeweils morgens) Fleisch von alten Viechern (z. B. von Eseln) zum Frass vorgeworfen. Aha, alles klar, also angefüttert. Die Illusion vom Beobachten der Andenkondore in ihrer natürlichen Wildbahn ist uns gänzlich genommen. Egal, in jedem Fall sind wir sehr glücklich darüber, am Vorabend noch Andenkondore ohne Futterzusatz gesehen zu haben, immerhin… 


Wir, Marita und ich, wollen doch auch noch den Talboden der Colca-Schlucht erkunden. Es soll da eine Strasse geben …

Und wenn wir Glück haben finden wir eine befahrbare Querver-bindung zur Cotahuasi-Schlucht. 

Also los auf die Erkundungsfahrt … nur was wir da an Strasse erleben ist der Vorgeschmack zum Cotahuasi.




Immer tiefer geht es dem Erdinnern zu. Karge Wände bäumen sich neben und vor uns auf. Die Pflanzenwelt verabschiedet sich langsam aber definitv - sieht so der Mond oder der Mars aus?










Plötzlich offenbart sich uns der Talboden mit saftigem Grün. Sechs Familien leben dort unten. Die Strassenverbindung gibt es erst seit ca. einem Jahr. Davor haben die Bewohner alles mit Eseln nach oben respektive nach unten transportiert.

Aber unser Pech ist: hier ist Schluss mit der Strasse. Die end-gültige Fertigstellung und damit die Verbin-dung zur Cotahuasi- Schlucht ist in ca. 8 Monaten. Das heisst für uns: alles wieder zurück … 






Jan und ich versuchen uns immer wieder als „Entdecker“ und wählen Routen, die für Touristen eher unbekannt sind, bzw. die nicht auf den klassischen „Overlander“-Strecken liegen. Dies ist uns wieder mal bestens gelungen, als wir uns entscheiden von Westen her zum und sogar in den spektakulären Colca-Canyon rein zu fahren (fahr mal mit dem Auto in den Grand Canyon…).

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Auf der Strecke durch die irrsinnig steilen Berge durchfahren wir viele Dörfer, welche inmitten terrassenförmig angelegter Äcker und Gärten liegen. Fast in jedem Ort findet man eine Stierkampfarena. 






Wir freuen uns auf die Serpentinen, eine schöner als die andere. Rauf und runter geht es alleweil.

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Immer wieder sind diese bewirtschafteten Terrassen zu sehen. Wir staunen wie diese Felder bearbeitet werden können. Der Zugang ist meist nicht durch eine „gute“ Strasse gegeben, sondern muss vom Plateau aus erreicht werden. Bevor man da mit der Arbeit beginnen kann, hat man einen Weg hinter sich welcher unsereins als grosse Wanderung taxieren würde.






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Unterwegs sehen wir viele, aber einsam gelegene Bauernhöfe.        Stoppen wir mal um nachzufragen, was da gerade geschieht,
                                                                   werden wir gleich zum Mittagessen eingeladen: für ca.
                                                                   40 Personen, welche gerade die Maisernte reinbringen, wird
                                                                   hier auf einer offenen Feuerstelle das Essen zubereitet.

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In einem dieser Täler machen wir Rast und bauen unseren Schlafplatz auf. Der Platz ist nicht hoch gelegen,
daher warm und von Wind geschützt, leider geht die Sonne früh unter.










Ein paar Impressionen aus den vielen kleinen Dörfern in den Schluchten.









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Im Dorf Huanca erleben wir sogar noch ein wenig Festtagsstimmung, da am Tag zuvor anlässlich des Namenstages des Hl. Antonius von Padua ein Stierkampf stattfand und die Festlichkeiten erst heute langsam ausklingen.

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Wahnsinnig interessant und nicht ganz einfach verläuft unsere Strecke westwärts von Cotahuasi. Wir fahren erst entlang dieser gewaltigen Schlucht, bis sich die Piste in ein Seitental windet. Wir stecken in einem ständigen Auf und Ab. Gerade noch auf 2’600 Metern gehts runter auf 2’000, damit wir an Steilhängen dann wieder auf 4’800m klettern können. Das ist sogar unserem Indi zu heiss und wir müssen eine Zwangspause einlegen um den Motor auskühlen zu lassen. Knapp 100 km später befinden wir uns auf einem Tiefpunkt mit ca. 2’250 Höhenmetern. Aber keine Angst, bevor wir uns endlich auf die Null-Höhenmeter-Linie am Pazifik niederlassen, steigen wir nochmal auf über 3’700 Meter. Dies nur mal so für Dich zur Info lieber Leser, damit Du ein Gefühl dafür bekommst mit welchen Höhenunterschieden man in den gewaltigen Anden Perus rechnen muss.


Zuerst fahren wir mal zum Grund des Canyons - auf ca. 1800 Metern und bestaunen da einen Wasserfall,
dort wo der Canyon anfängt in die Tiefe zu stürzen.

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Richtig grün und schattig ist es entlang des Flusses.


Und dann geht es aufwärts, auf sehr steilen und windigen Strassen. Ohne Hang-Sicherung. Wir sind froh um den Allrad respektive um die Getriebe-Untersetzung vom Indi. Die Spitz-kehren sind teilweise so eng und steil, dabei uneben und zudem mit feinstem Staub tief gefüllt - eine echte Herausforderung für Indi. Und Fehler auf der Fahrt sind keine erlaubt. D.h. Blick stur auf die Strasse, beide Hände ans Steuer und laufend Anweisungen durch den Co-Pilot.

Solche Strassen machen die Strassen von Peru so berühmt und berüchtigt. Ihr glaubt nicht, aber auf dieser Strasse war auch ein Personenbus unterwegs.











Je höher wir kommen, desto grandioser die Aussicht. Hier ist der Blick auf einen über 5’000 Meter hohen Berg runter zum Talboden des Canyons auf ca. 1700 Meter Höhe. Unglaublich tief. Und dann sind immer wieder die bewirtschafteten Terrassen zu bestaunen. Der Weg zur einer solchen Terrasse  ist uns absolut schleierhaft.









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An der eben erklärten Route liegt das Bergdorf Charcana. Zufällig wird hier gerade als wir Durchfahren der 122. Gründungstag des Ortes gefeiert und prompt werden wir vom örtlichen Polizisten und der Lehrerin dazu eingeladen das Aniversario mitzufeiern. Es scheinen sämtliche Einwohner an der Organisation und Durchführung des Festes beteiligt zu sein. Die Männer kümmern sich um den Aufbau und die Technik rund um die Feierlichkeit, die Frauen verkaufen an ihren Ständen selbstgemachte Leckereien, die jungen Männer spielen ein Fussball-Match, Schüler führen Folklore-Tänze vor, Kinder kümmern sich um die zwei Gringos, die zufällig anwesend sind und dazu spielt noch die Blasmusik. Da es auf 3’400 Metern abends aber schnell kalt wird, ziehen wir uns frühzeitig von der Feier zurück und werfen im Indi die Heizung an. Nachts bekommen wir noch Besuch von ein paar angetrunkenen Jugendlichen, die versuchen in den Indi einzudringen. Am nächsten Morgen sind dann nur noch ein paar Alkoholleichen zu verzeichnen, die von ihren Frauen bei der Polizeistation abgeholt werden können. Tja, was wäre so eine Feier ohne Feuerwasser…


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Die letzten Proben zum Fest                                        Der hiesige Fussballklub 

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Noch schnell die Burros (Esel) versorgen …                         … oder ein Nickerchen zum Vorholen des Schlafes machen.

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Wie bei uns - das Essen darf
auch nicht fehlen.






Und dann das eigentliche Fest. Es beginnt mit Vorführungen der kleinsten Klassen, d.h. von Kindern im Alter um die 4 Jahre. Wir konnten dem Inhalt des Tanzes nicht ganz folgen. Dann kamen die älteren Schüler, die Vorführungen wurden uns verständlicher, obwohl es sicht meist um alte, indigene Rituale handelt (so mal geraten).






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Blick auf das Dorf Charcana von unserem Horst aus auf der Suche nach den Kondoren -
übrigens bereits wieder 800 Meter höher als das Dorf. 

Sowohl auf der Fahrt nach Charcana, als auch am nächsten Tag am steilen Berghang über dem Dorf, schweben etliche Kondore an uns vorüber. Wieder ist ein ausgewach-senes Männchen dabei, das anhand seiner enormen Flügelspannweite und seines weissen Kragens unverkennbar ist. Mann, was haben wir für ein Glück. El Cóndor pasa…


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Die Vögel sind sehr gross, aber sie fliegen auch schnell. In der Landschaft sind sie kaum auszumachen, am besten heben sie sich vom blauen Himmel ab. Man hört den Kondor nicht bis auf den Moment, wo er auf der gleichen Höhe ist. Es rauscht mächtig in seinen Flügeln. Die Tragflächen sind so gross, dass es dem Kondor erlaubt ist ohne Flügelschlag durch die ganze Schluchtenlandschaft zu segeln. Er nützt die Thermik unheimlich gut aus. 


Unser Standpunkt erlaubt es uns sogar auf die Vögel herunterblicken zu können.



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Der Indi wartet wieder mal brav auf uns. Er hat auch eine kleine Pause verdient, so musste er doch gleich zu Beginn des Tagesstarts 1'400 Höhenmeter hinter sich bringen. So weit ging es vom Dorf - welches sich auch bereits auf 3’400 Metern befindet - bis zum Schluchtenrand auf 4'800 Meter rauf. Hast Du gut gemacht, Indi! Und diesmal alles ohne irgend ein Lämpchen bezüglich Motorenmanagement.






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Oben auf dem Plateau auf 4’800 Metern angekommen, sehen wir Kühe. Kaum zu glauben, dass sich in dieser Kargheit und Höhe Kühe wohl fühlen können. Kaum ein saftiger Grashalm in Sicht, geschweige denn Wasser; nur Wind und Staub.
Übrigens: der weisse Berg im Hintergrund ist derselbe der auf mehreren Bildern mit der Schlucht zu sehen ist. Nun sind wir beinahe auf der gleichen Meereshöhe wie die Bergspitze - unglaublich.






Das hohe Fest des "Señor de Lampa"

Die Fahrt geht weiter durch viele Nebenschluchten,
hier auf dem Weg nach Lampa

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In der Schlucht des Río Huanca Huanca findet jährlich im Juni ein ganz besonderes Fest statt. Während zehn Tagen wird eine grosse gekreuzigte Christusfigur von der Stadt Pausa in das 18 km entfernte Lampa getragen. Die Menschen am Platz erklären uns,dass die Pilger aus allen Teilen des Landes herkommen um bei diesem katholischen Fest dabei zu sein. Die Prozession ähnelt der unseres Fronleichnamsfestes. Man zieht von Altar zu Altar, es wird viel gebetet und das ganze wird von der Blasmusik begleitet. Ausserdem ist es in Peru Gang und Gebe bei jeglichen Feierlichkeiten laute Böller knallen zu lassen. Das Fest des gekreuzigten Herrn von Lampa, wurde für seine Originalität, Vielfalt und den regionalen religiösen Glauben zum Kulturerbe der Nation erklärt. Als wir uns vom Fest verabschieden, schenken uns die lieben Frauen und Männer am Platz noch ein kleines Andenken und entlassen uns mit den besten Wünschen um Gottes Segen.

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Blumenteppiche kennen wir bereits aus Guatemala                    Speziell ist der „ökumenische“ Auftritt von total verschie-
                                                                   denen Glauben. Die zwei Herren in den farbigen Trachten
                                                                   seien
 Vertreter der Inkas und deren Glauben. Sie tanzen
                                                                   ihre Rituale gleichzeitig mit den Katholiken in der
                                                                   Prozession.  




Cementerio de Chauchilla


Bei den Gräbern von Chauchilla wird dem Besucher vor Augen geführt wie räuberisch sich die Spanier alles unter den Nagel gerissen haben. Tausende Gräber wurden hier von den iberischen Einwanderern entehrt und geplündert. Sämtliche Grabbeigaben aus Gold und Silber wurden von den Eindringlingen mitgenommen. Übrig blieben nur noch die Schädel und Knochen der unzähligen Toten. Ein Teil dieser Gräber wurde sorgsam restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Anhand der Gräber wird erläutert wie die mumifizierten Toten mit ihren Habseligkeiten begraben wurden. Den Leichen wurde für das Leben nach dem Tod so einiges mitgegeben. So z. B. Lebensmittel, Waffen und auch Gold und Silber. Aber davon ist heute Nichts mehr da…

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Und übrigens - wir sind wieder bereits an der Küste. Der Nebel begrüsst uns und es ist recht kühl; für beides ist der  Humboldtstrom verantwortlich.

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Blick aus dem Seitenfenster vom Indi - endlose Wüste.              Blick anch Vorne: endlose, gerade Strassen. Und es ist 
Die Nebelbank baut sich links vom Meer kommend auf.                finster und trüb. Die Nebelbank kommt jeden Tag, ver-
                                                                   schwindet manchmal noch Vormittag, manchmal gar nicht.


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Und dann lag noch die Stadt Ica auf dem Weg nach Lima, dort wo der Pisco (Traubenschnaps) hergestellt wird. Das Getränk hat den Namen „Pisco" erhalten, weil es von der Hafenstadt Pisco nach Europa verschifft wurde. Angebaut wird die Traube jedoch ausschliesslich wie erwähnt in und um Ica. Über den Streit zwischen Peru und Chile, wer nun den Pisco erfunden hat und das Namensrecht darauf hat - da lassen wir uns in keine Diskussion hineinziehen; sollen das andere machen. Wir wissen jedoch eins, und das defintiv: beide Piscos - ob aus Peru oder Chile - schmecken sehr gut, insbesondere im Drink „Pisco Sour“.

Im Bild: Ton-Amphoren zur Gärung der gepressten Trauben. Früher steckte man diese Amphoren in den Boden zwecks Kühlung. Heute - dieselben immer noch im Gebrauch - werden nur noch im Schatten gelagert.







Reserva Nacional de Paracas

Unser Übernachtungsplatz

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Die schroffe Südküste der Halbinsel

Südlich der Hafenstadt Pisco liegt auf einer Halbinsel ein wüstenreiches nationales Schutzgebiet. Das Reserva Nacional de Paracas soll vor allem dem Schutz vieler Tiere dienen (z. B. Robben, Pinguine und Pelikane). Gleich hinter der Parkeinfahrt gibt es ein schönes Museum, in dem die hier geschützten Tiere und ihre Lebensräume gut erklärt sind. Tatsächlich ist die Halbinsel mit einer grossen Wüste zu vergleichen, in die wir uns mit unserem Indi sofort hineinstürzen. Wir cruisen auf angedeuteten Pisten zwischen den Dünen einmal quer über die Halbinsel. Der Boden ist relativ hart und eben, so macht es uns gleich noch mehr Spass durch die einsame Wüstenlandschaft zu düsen. Unseren Übernachtungsplatz finden wir an der Nordküste mit herrlichem Blick auf viele Vögel und Pelikane, die in Richtung Sonnenuntergang dahin schweben.

Das macht Spass!

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Unsere geliebten Pelikane lassen sich wieder blicken. Seit Vancouver begleiten sie uns, egal an welcher Küste wir gerade sind. Ich nenne sie „Jumbolino“, da die Vögel doch recht gross und schwer sind und im Flug knapp über den Wellen mit nur wenigen Flügelschlägen bedächtig dahinfliegen. Wehe sie haben Futter gesichtet, dann wird blitzschnell vom waagrechten in den senkrechten Flug gewechselt. Sie ziehen die Flügel zusammen und stürzen sich ins Wasser, mit dem speziellen Schnabel voraus.





Abendstimmung: mit einem Pisco Sour in der Hand uns seiner Frau neben sich; was will man mehr?

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Am nächsten Morgen ist das Wetter neblig und deswegen wollen wir eine Abkürzung in Richtung Osten zur Hauptstrasse nehmen. Die Spuren denen wir entlang der Steilküste folgen, sind gut zu erkennen. Aber als der Indi immer mehr und mehr in Schräglage gerät wird uns klar, dass es sich hier um Spuren von geländegängigen Buggy’s oder Quad’s halten muss. Jan und ich fühlen uns in dieser extremen Schräglage gar nicht mehr wohl. Ich, auf dem Beifahrersitz, traue mich schon gar nicht mehr auszusteigen, nicht dass dann auf der rechten Seite das Gewicht fehlt und wir nach links kippen und der Indi am Ende noch die Steilküste runterstürzt. Wir checken die Lage und uns wird schnell klar, wir müssen rückwärts fahren. Vorwärts würde es nur noch schräger werden und das Fahrzeug wenden ist in dieser Schräglage wohl das dümmste was man machen könnte. Also hänge ich mich mit meinen 60 kg in die offene Beifahrertür und Jan versucht so gut wie möglich in den Spuren zurückzufahren, auf denen wir gekommen sind. Während dieser Aktion schlägt uns beiden das Herz bis zum Hals. Aber wir schaffen es wieder einmal unbeschadet aus einer unüberlegten Situation heraus zu kommen. Was haben wir doch für ein Glück…





Lima

Stadtteil Barranco in Lima

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Wie stellt man sich die 8 Millionen- Stadt Lima vor? Im Oktober 2016 sind wir auf der Autobahn schon mal daran vorbei gerauscht. Wir sahen verwahrloste Elendsviertel, viel Staub, Dreck und Müll rumliegen. Wir waren froh nicht in den Moloch rein fahren zu müssen. Und heute…? Heute fahren wir bewusst in die peruanische Metropole mit der Absicht die Stadt zu besichtigen. Und es hat sich gelohnt. So ärmlich, hässlich und staubig die Hauptstadt in der Peripherie ist, so überraschend sauber ist ihr altes koloniales Zentrum. Im Stadtteil Barranco wird ein Strassen-Parkplatz für die nächsten zwei Nächte unser Zuhause. Barranco ist das Künstlerviertel der Stadt und liegt direkt am Meer. In den kolonialen Häusern findet man viele Kneipen und Lokale, die den Stadtteil abends zur Ausgehmeile werden lassen. Wir geniessen unser spontanes Stadtleben und schlendern beim Sonnenuntergang nebst vielen anderen Menschen durch die Gassen Barrancos.

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In das Herz von Lima, nämlich in die historische Altstadt, gelangen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bis wir das koloniale Zentrum erreichen, legen wir mit dem Metropolitano-Bus ganze 11 km zurück. Die Strecke führt uns durch eher langweilige Stadtteile mit viel Hochhäusern und Industrie. Am Ziel strotzt die Stadt mit grossen herrschaftlichen Gebäuden aus der Kolonialzeit und vielen sehenswerten Kirchen und Klöstern.


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Viele Gebäude im wunderschönen, kolonialen Stil



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Natürlich dürfen die prachtvollen und reich verzierten Kirchen im ehemaligen Vizekönigreich nicht fehlen



Und auch ein grosser Park mit prächtigen Häusern, deren Fassaden in goldiger Farbe gestrichen sind, soll wohl den Stellenwert der damaligen Kolonialherrschaft verdeutlichen


Wie soll man sagen, die Stadt Lima überrascht uns positiv. Wir rechneten mit Verkehrschaos und viel Dreck. Aber der Verkehr verläuft geordnet und ist sicher nicht schlimmer als zu Stosszeiten in der Stadt Zürich. Da ist einfach etwas Geduld angebracht. Auch die Sauberkeit in den zentralen Stadtteilen ist vorhanden. Wie in jeder grossen Stadt gibt es jedoch auch in Lima viele Zonen die so gar nicht sehenswert, um nicht zu sagen hässlich, sind. Aber alles in allem war unser Besuch in der Hauptstadt eine sehr interessante Sache.





Antamina


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Auf unserer Runde um die südliche Cordillera Blanca kommen wir zufällig an einer der 10 grössten Bergbauunternehmen der Welt vorbei. Für die Antamina arbeiten insgesamt 6’000 Menschen. Hier wird hauptsächlich Kupfer, aber auch Zink, Wismut und Blei, in zweiter Linie auch Silber abgebaut. Wir fahren etliche Kilometer entlang eines mächtigen Tagebau-Gebietes. Riesige Maschinen graben hier ganze Berge um. Die Bagger fressen sich hier regelrecht durch das Gestein. Gigantische Laster bringen Tonne um Tonne des abgebauten Materials zu den Aufbereitungsanlagen. Hunderte von Arbeiter zerlegen hier in der Antamina ein sehr grosses Stück unserer Erde in seine Einzelteile. Und das grossflächige Gebiet hat noch keine Grenzen. Die Mine wird sich vergrössern und viele weitere Berge der sonst noch unberührten Natur werden sich in Geröll und Staub verwandeln. Welch Schande… Aber Kupfer ist im heutigen Zeitalter nicht mehr wegzudenken. Oder kannst Du Dir lieber Leser vorstellen ohne Handy, ohne Computer oder gar gänzlich ohne Strom zu leben?


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Wahnsinns Ungetüme von Lastwagen - aber sicher keine Euro 5/6 Abgaswerte: gibt das Monster mal ein wenig Gas, ist gleich eine recht ansehnliche Russwolke um das Gefährt.

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Der See als Auffangbecken der Schlacke - wie giftig wohl das 
Wasser ist? Übrigens ist dieser See mit einer Mauer gestaut - wehe, der bricht mal beim nächsten Erdbeben.





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Der Blick von der einen Seite der Bergkette - ohne Worte.          Der Blick auf die andere Seite derselben Berge: sie sind
                                                                   alles, nur nicht gerade. Übereinander gestapelt,
                                                                   gefaltet, aufgerichtet etc. Ich habe spontan bei diesem
                                                                   Anblick angemerkt: das muss der Eingang in die Hölle sein.
                                                                   Und wie hatte ich doch recht, ich hab es nur anders gemeint. 




Unser Weg zur und durch die Cordillera Blanca


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Wegen heftiger Regenfälle im März/April diesen Jahres kam es vor allem im Norden des Landes zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Das bekommen wir sogar heute noch auf unserer Fahrt durch die Berge Perus zu spüren. Meist haben wir Glück und die verschütteten oder überschwemmten Strassen wurden bereits wieder passierbar gemacht. Nur einmal müssen wir umdrehen, weil eine Erdlawine unseren Weg versperrt. Wir sind ja flexibel...


Pech - kein Durchkommen. Der Hangrutsch hat die Strasse gesperrt. Für uns heisst das: ca. 1 Stunde retour auf derselben Holperstrasse und dann unsere Routenpläne wieder einmal umstellen.

Wir sind wieder auf einsamen Wegen unterwegs, inmitten der einnehmenden Schönheit der Berglandschaft. Im Unterschied zum Süden von Peru und zum Norden von Argentinien und Chile sind die Berge in der Cordillera Blanca schroff, steil in den Himmel ragend und mit vielen Gletschern überzogen - dort, wo sie noch vorhanden sind.





Wir beobachten die Szenerie mit allem, was wir haben - ob mit Augen, mit dem Feldstecher, mit dem grossen Kammeraobjektiv: egal, wir sind wieder gefangen und gefesselt von der Landschaft.

Juni - 71-impJuni - 70-imp














UNESCO-Welterbe Chavín


Juni - 79-impJuni - 78-imp

Wer uns kennt weiss, Jan und ich sind sehr wählerisch in der Auswahl der „alten Steine“ die wir überhaupt besuchen. Aber diese archäologische Stätte im Südosten der Cordillera Blanca hat’s uns wirklich angetan. Die uralten Ruinen von Chavín de Huántar wurden von einer der ältesten Zivilisationen des Kontinents errichtet. Chavín hat dieser Kultur, die zwischen 850 bis 250 v. Chr. gelebt hat, sogar seinen Namen gegeben. Man geht davon aus, dass es sich hier um ein Orakel- und Kultzentrum bedeutenderem Ausmasses handelte. 

„El Lanzón“
repräsentiert die Gottheit der Chavín

Juni - 80-imp

In den Tempeln und Pyramiden gab es ein Labyrinth aus kleinen Kammern, Treppen und Rampen. Oft waren die Bauwerke durch unterirdische Gänge miteinander verbunden. Es wüteten zwar in der Zwischenzeit ein paar Naturkatastrophen, wie z. B. Erdbeben oder Schlammlawinen, aber die Chavín haben die unterirdischen Gänge unter der 13 ha grossen Stadtanlage so stabil gebaut, dass man sie heute, nach Freilegung durch die Archäologen, besichtigen kann. Chavín Huántar lohnt nicht nur wegen der UNESCO-Welterbestätte einen Besuch. Alleine schon die Anfahrt über die Berge und durch die herrliche Landschaft machen dieses Ausflugsziel zu etwas Besonderem.










¡NO… no es un Colectivo!


In Argentinien, Bolivien, Kolumbien und Peru ist ein Colectivo ein kleiner Omnibus, mit einem bestimmten Fahrplan, der den Personentransport zwischen Dörfern und Städten bewerkstelligt. Die meisten Colectivos hier in Peru sind weiss und manchmal sind es auch noch Mercedes Sprinter. So kommt es täglich vor, dass uns am Strassenrand wartende Menschen zuwinken und uns zum Anhalten bewegen wollen. Natürlich halten wir nicht jedes Mal an um zu erklären, dass der Indi kein Colectivo, sondern ein Casa Rodante (ein Wohnmobil) ist. Daher starren uns die Menschen meist ungläubig hinterher und fangen dann teilweise auch noch an uns lauthals hinterher zu schimpfen…





Gustav Eiffel in Lateinamerika


Seit wir im November 2015 nach Mexiko, sprich nach Lateinamerika eingereist sind, verfolgen uns die Bauwerke des Gustave Eiffel. Ja lieber Leser, Du liest richtig. Gustave Eiffel! Der Erbauer des Eiffelturms in Paris. Er war ein Meister im Bau von Stahlkonstruktionen. Wir haben in fast allen Ländern Lateinamerikas schon Türme, Hallen und Kirchen besichtigt, die von ihm entworfen, bzw. gebaut wurden. Nur im Juni waren dies z. B. das Zollgebäude in Arica, die Kathedrale in Tacna und die Markthalle "San Camillo" in Arequipa. Jan und ich sind der festen Überzeugung, dass der Monsieur Eiffel eine grosse Tournee durch sämtliche Lateinamerikanischen Länder gemacht haben muss, um all die vielen Markthallen, Gotteshäuser und andere Bauwerke mit seinen Stahlkonstruktionen zu erschaffen. Unglaublich was für einen Schaffensdrang der Mann gehabt haben muss. mb







Plan Juli:

Wir wollen das herrliche Land Peru noch besser kennen lernen. Von der Cordillera Blanca aus starten wir erneut in Richtung Süden. Wir wollen durch die Berge der Anden bis nach Machu Picchu und ins Valle Sagrado fahren. Nach unserem zweiten Besuch der schönen Stadt Cusco erwarten uns die Rainbow-Mountains und der Titicaca-See.



Unsere Rekorde  😉

Neue:                                                                                                                                                                                                   

  • tiefster Canyon: Cañón de Cotahuasi, Peru mit einer Tiefe von ca. 3’350 Metern am 19. bis 21. Juni 2017


Bestehende:                                                                                                                                                                                          

  • höchst gelegener Übernachtungsplatz: 4’340 M.ü.M. am Südufer der Laguna Verde, Reserva Nacional de Fauna Andina „Eduardo Avaroa" (Ruta Laguna), Bolivien am 13. Mai 2017 (alter Wert: 4’300 M.ü.M. bei den Geysiren von El Tatio, San Pedro de Atacama - Chile)
  • höchster Punkt mit Indi: 5’033 M.ü.M. am Zoll Apacheta, Ruta Laguna, Bolivien am 14.5.2017 (alter Wert: 4’849 M.ü.M. am Pass bei Vilavila - Nähe Cusco, Peru)
  • kälteste Nacht: minus 11° C bei den Geysiren von El Tatio, San Pedro de Atacama - Chile am 28.4.17 (alter Wert: minus
    7,5° C an der Laguna zwischen Guandacol und Laguna Brava, Argentinien beim Paso Pircas Negras)
  • die grösste Weitsicht: 233 Km von Ruta B-245 - Machuca, Nähe Geysiren von El Tatio zum Vulkan Llullaillaco mit seinen 6’739 M.ü.M - Chile am 28.4.17 (alter Wert: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) - USA)
  • höchster gesichteter Vulkan: der Nevado Ojos del Salado mit 6’891 M.ü.M. beim Paso San Francisco (Arg/Chile) am 22.3.2017
  • grösste Ansammlung an Vulkankegeln: Reserva Provincial La Payunia, Malargüe, Argentinien. Ca. 800 Vulkankegeln sind in der Gegend südlich von Malargüe verteilt.
  • höchster gesichteter Berg/Bergspitze: der mit 6’962 M.ü.M. höchste Berg von Amerika heisst Aconcagua und liegt in den Anden auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile, d.h. an der Passstrasse von Mendoza nach Santiago (alter Wert: der 6’788 Meter hohe Huascaran Sur in der Cordillera Blanca, Peru)
  • heissester Tag: 44° C Schattentemperatur am 21.1.17 auf der Routa RN142 zwischen San Juan und Mendoza, Argentinien  (alter Wert: 41,5° C am 22.4.16 in der Nähe von Liberia, Costa Rica)
  • östlichster Punkt unserer Reise: S 22° 56’ 57.5’ / W 43° 09’ 22.9’’ am 19.11.16
  • minimalste Zeitverschiebung nach Hause: 3 Stunden im Osten von Brasilien (dank der Sommerzeit)
  • höchster WasserfallCatarata Gocta mit 771 Metern ist der weltweit 3. höchster Wasserfall - Nähe Chachapoya, Peru
  • höchster Punkt zu Fuss: 5’067 M.ü.M. am 27. Juli 16 am Vulkan Chimborazo - Schutzhütte 2, Ecuador;  (alter Wert: Vulkan Puracé, Kolumbien)
  • wenigsten gefahrenen Autokilometern: Monat Mai 2016 mit nur 1’387 km (Panama und Cartagena) 
  • maximale Temperatur im Indi: 40.5°C am (alter Wert: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT, USA)
  • längster Aufenthalt an einem Ort: 18 Nächte im März/April 2016 am Pasaj Cap bei Pierre, Lago di Atitlán - Guatemala 
    (alter Wert: Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16)
  • weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
  • der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
    (alt: 128 Waggons)
  • nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
  • westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
  • maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
  • das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
  • näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
  • ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
  • die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
    (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
  • längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT im Juli 2015
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