Reisebericht Dezember 2017
Im Dezember erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Reise, wir feiern unseren 1’000sten Honeymoon-Tag, zelebrieren Weihnachten an einem knisternden Lagerfeuer und beenden das Jahr 2017 im Kreise von fahrenden Reisenden. Dies alles erleben wir in einem sehr rauen Klima in der wilden Natur von Feuerland, dem Ende der Welt.
Gefahrene Distanz: 1'575 Km
Reiseroute:
Chile: Punta Arenas - Leuchtturm San Isidro (unser südlichster Punkt auf dem amerikanischen Festland) - Feuerland: Porvenir - Parque Pingüino Rey - Lago Blanco - Caleta María - Lago Fagnano
Argentinien: Feuerland: Río Grande - Río Cambaceres (Ea. Harberton) - Ea. Moat (unser südlichster Punkt überhaupt) - Ushuaia
Fin del Mundo / Fin del Camino: am südlichsten Zipfel des chilenischen Feuerland (und es war stürmisch und kalt)
Christmas-Shopping in Punta Arenas, Chile
Mit Punta Arenas erreichen wir die südlichste Grossstadt der Erde. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel, welche wiederum den südlichsten Festlandteil Südamerikas darstellt. Im Stadtzentrum und entlang der Strandpromenade sind die Strassen weihnachtlich geschmückt und man merkt den geschäftigen Menschen an, dass Weihnachten vor der Tür steht. Auch wir lassen uns von dem Weihnachtsrummel anstecken und gehen shoppen. In der Zona Franca (zollfreien Zone) machen wir uns auf die Suche nach Weihnachtsdekoration, feinen Leckereien und Geschenken. Ausserdem ist wieder mal ein Friseurbesuch fällig und ein gutes Internet um die Homepage zu aktualisieren finden wir in einem Strassencafé.
Aber nochmal zurück zum Einkauf. Der will gut geplant sein und zwar vor allem wegen der Lebensmittel. Die Stadt Punta Arenas bietet für uns die letzte grosse Einkaufsmöglichkeit in Chile. Zum einen ist es hier wesentlich günstiger und zum anderen haben frische Lebensmittel eine bessere Qualität als in Argentinien. Irgendwie konnte uns sowohl das Obst und Gemüse, als auch das hoch gelobte argentinische Fleisch noch nicht überzeugen. Also füllen wir unsere Vorräte grosszügig auf, bevor es für uns auf die Fähre nach Feuerland geht.
Was man da alles kaufen kann - so kommen wir hinter die Geheimnisse der hiesigen Frauen: toller Hintern durch formende Unterhosen
Von solch einer und auch noch am Boden einfach
liegengelassener Haarpracht kann ich (Jan) nur träumen.
Der Inbegriff von purer Verschwendung ;-)
Na, wer hat eine solch toll geschmückte Stube zu Hause?
Da fällt mir noch eine lustige Geschichte ein…
Für Heilig Abend kaufen wir zartes Lomo, denn Jan möchte mir auf dem Lagerfeuer eines meiner Leibgerichte braten, Lende im Blätterteig. Neben dem feinen Fleisch soll auch noch etwas Mangold und ein paar Champignons mit in den Teig eingebacken werden. Ich freu mich ja schon so darauf! Als es dann am 24. so weit ist und wir das vakuumierte Fleisch voller Vorfreude aus der Folie packen, haben wir einen unschönen Geruch in der Nase. Wir lassen uns nicht beirren und braten die Lende in der Pfanne heiss an. Das Fleisch riecht jetzt noch schlimmer als vorher. Aber wir lassen uns nicht von unserem Vorhaben abbringen und stecken das Fleisch zur Sterilisation in den Schnellkochtopf. Auch das hilft Nichts. Der Dampf stinkt zum Himmel. Okay, dann lassen wirs halt, wir haben es versucht. Am Ende hätten wir uns damit an Weihnachten noch eine Lebensmittelvergiftung geholt. Ganz zu Schweigen, dass uns die Lende so eh nicht geschmeckt hätte. Kurzerhand disponieren wir um und machen mit dem Blätterteig eine leckere Gemüse-Calzone. Wir legen eine grosse Portion gedünsteten Mangold und jede Menge Champignons auf den Teig, bedecken das Gemüse mit cremigem Schmelzkäse, würzen das Ganze ab und legen den Teigdeckel drauf. Zum Schluss bestreichen wir den Teig noch mit Eigelb und dann ab damit aufs Feuer. Und siehe da, auch ohne Fleisch haben wir an Heilig Abend ein megafeines Festmahl.
Und übrigens - der obligate Glühwein à la Marita fehlt natürlich auch nicht - pünktlich zum Samichlaus-/Klausen-/Nikolaustag, und danach immer wieder.
Der wilde Süden
Man beachte den Baum hinter Marita. Hier im Süden von Punta Arenas,
kurz vor dem südlichsten Punkt des Festlandes von ganz Amerika.
Nie haben wir ein wechselhafteres Wetter erlebt als jetzt im Dezember. Die Südspitze Südamerikas wird regelmässig von schweren Stürmen gepeitscht. Man muss sich nur die Bäume anschauen um zu sehen aus welcher Richtung die Winde meist wehen. Im Minutentakt wechselt sich Graupelschauer mit wärmendem Sonnenschein ab. Dementsprechend häufig kann man hier leuchtende Regenbögen entdecken. Trotz Hochsommer erscheint uns das Klima aber eher kühl. Sowohl Schafe, als auch Guanakos und nicht zu vergessen die vielen halbwilden Pferde tragen einen dicken Pelz der sie bei diesen Temperaturen vor dem kalten Wind schützt. Trotz der teilweise orkanartigen Böen finden wir jedoch immer wieder hübsche Stellplätze an denen wir ein Lagerfeuer entfachen können. So kommt es, dass wir beinah fast jeden Tag, den wir in der Wildnis verbringen an einem wärmenden Feuerchen ausklingen lassen können. Wir lauschen dem Knistern der Flammen, warten auf die Füchse welche regelmässig um unseren Indi herum streichen und bestaunen die Anden-Kondore, welche zum Greifen nah über unsere Köpfe hinweg schweben.
Meine (Jan's) Oma ist im Dezember mit stolzen 96 Jahren leider gestorben; diesen Doppel-Regenbogen haben wir ihr gewidmet.
Die Magellan-Strasse mit Blickrichtung auf Feuerland. Nur wenige Schiffe befahren den Kanal.
Sonnenaufgang: Der Blick auf die Magellan-Strasse aus unserer Stube. Wer hat schon solch eine Aussicht?
Wir machen Lagerfeuer und brutzeln immer was Feines darauf. Grösste Herausforderung ist jeweils der Wind. Daher werden teilweise wilde Konstruktionen für dessen Abwehr gebaut.
Die Argentinier nennen dies „Asado“, was eigentlich „Grillen" heisst. Aber sie machen es gleich richtig, ein ganzes Lamm (Cordero) wird so am Feuer über Stunden hinweg gebraten.
Leider haben wir an Sylvester zu spät die Idee, dass wir in einer grossen Runde ebenfalls ein Cordero braten könnten.
Die Tier- und Planzenwelt überrascht uns immer wieder:
Von uns gern gesehen: die Guanakos und der Papagei oder Sittich (da sind wir uns immer noch nicht sicher)
Sogar Fliegen haben kalt und tragen Pelz ;-)
Der Meister Fuchs hat immer eine feine Nase wenn es um das Essen geht. Wir bereiten den Grill vor und schon ist er da. Hier ist es sogar ein seltener Rotfuchs.
Der König der Lüfte umsegelt uns regelmässig - so viele Kondore haben wir nur selten gesehen.
Und was nicht fehlen darf - Möwen und Enten in jeglicher Ausführung.
Immer wieder eine Überraschung sind die Blumen. Trotz Wind und Kälte gedeihen diese an geschützten Orten.
Geheimnisvoll sind diese Schwämme, welche an Bäumen kleben und dann irgendwann abfallen.
Alltag bei Reisenden:
Wäsche waschen und trocknen (wobei das Trocknen vielfach die grössere Herausforderung ist), kochen und backen und dem Indi seine Pflege zukommen lassen. Der Kofferraum respektive die Ablagen müssen verstärkt und gerichtet werden. Die Strassen verlangen ihren Tribut - alles wird durchgerüttelt, verschränkt, geschlagen und und und …
Feuerland
Warum heisst Feuerland Feuerland? Jan und ich haben bei diesem Namen eigentlich immer an Vulkane oder heisse Quellen gedacht, aber das war falsch. Das Wissensportal Wikipedia klärt uns auf: Die Bezeichnung „Tierra del Fuego“ geht auf den Entdecker Magellan zurück, der hier zahlreiche Feuer an Land und auf dem Wasser sah. Diese Feuer gehörten zu den mittlerweile ausgerotteten Ureinwohnern, die sie immer und somit auch in ihren Booten mitführten.
Wir müssen die Magellanstrasse überqueren, um auf Feuerland zu gelangen - wir sind gespannt, was uns erwartet.
Mitten durch Feuerland verläuft eine Grenze. Der wenig bereiste aber wunderschöne Westen der Insel ist chilenisch und der populäre und ebenfalls sehr schöne Osten ist argentinisch. Reist man von Norden her, also aus Argentinien auf die Insel, muss man durch ein Stückchen Chile fahren. Dies ist für Selbstversorger sehr mühsam, weil die Chilenen an ihren Grenzen generell sehr streng sind. Es darf offiziell keinerlei rohes Fleisch oder ungekochte Wurst eingeführt werden. Auch kein frisches Obst, kein frisches Gemüse, keine rohen Eier, keine Nüsse, keine Trockenfrüchte (somit auch kein Müesli welches Rosinen enthält), kein Honig, kein Oregano, keine frischen Milchprodukte, usw. Wir sollten das wissen, schliesslich sind wir inzwischen schon 8 mal nach Chile eingereist. Wenn also die oben genannten Selbstversorger aus dem Norden kommen, dürfen sie theoretisch keine Lebensmittel dabei haben. Weil es im dünn besiedelten chilenischen Teil Feuerlands kaum oder gar keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, könnte das echt zum Problem werden. Aber für uns spielt das in diesem Fall gar keine Rolle, weil wir ja nicht aus dem argentinischen Norden, sondern aus dem chilenischen Westen auf Tierra del Fuego ankommen. Also zurück zum eigentlichen Thema… zurück zu „Feuerland“.
Würde man die Insel auf die nördlichen Breitengrade umlegen, läge sie in Süd-Nord- Ausrichtung etwa zwischen Hannover und ginge bis 20 Kilometer hinter die dänische Grenze. Wenn man vergleicht wie weit man in den Norden der Welt fahren kann, ist das ja eigentlich gar nicht so weit im Süden. Auf Tierra del Fuego ist der Südpol noch weit weg und man ist -obwohl an einem der südlichsten Punkte der Erde- noch nicht mal am Polarkreis.
Der Lago Blanco auf dem chilenischen Feuerland ist eingebettet von den im Süden liegenden Bergketten. Er liegt ruhig und es gibt kaum Menschen - noch ist er ein Geheimtipp.
Während die Landschaft im Norden Feuerlands eher von langweiliger flacher Pampa bestimmt ist, findet man im Süden der Insel hohe schneebedeckte Berge, deren Täler von schönen klaren Seen durchzogen sind. Im flachen Norden fehlen die Bäume. Wir glauben, dass der stetige starke Wind das Wachsen derselben vereitelt. Nur in den Bergen oder in windgeschützten Tälern können sich die Holzgewächse ausbreiten.
Der Beagle-Kanal führt von Ushuaia in Richtung Antarktis hinaus. Immer wieder fahren grosse Kreuzfahrtschiffe an uns vorbei.
Wenn ein solcher Koloss in Ushuaia anlegt, sind die Geschäfte und Lokale in der Stadt spürbar stärker frequentiert. Manchmal sind gleich drei von diesen Kreuzfahrtschiffen am Steg verankert.
Ushuaia vom Flughafen aus - eine schöne Bergkulisse
umrahmt die südlichste Stadt der Welt.
Viele Reisemobile parken beim Hafen von Ushuaia.
Das Zeitfenster um „Tierra del Fuego“ mobil zu bereisen ist relativ klein. Die meisten Reisenden trifft man hier während der Sommermonate Dezember bis Februar an. Für viele scheint Ushuaia ein guter Ort zu sein um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel zu feiern. So auch für uns. Wir treffen während der Festtage viele Touristen und lernen sehr viele Gleichgesinnte kennen, welche so unterwegs sind wie wir. Gemeinsam verbringen wir wundervolle Tage in der herrlichen Natur rund um Ushuaia und feiern was das Zeug hält. Einmal werden wir zu feinem Käse-Fondue eingeladen und ein andermal werfen wir am Lagerfeuer all unser Essen zusammen um eine Art grosses Buffet zu veranstalten. Manchmal lachen wir gemeinsam über das Gefühl im winterlichen Europa zu sein, so kalt und nass ist der Sommer hier ganz unten am Ende der Welt. Wir geniessen sowohl Weihnachten, als auch Sylvester im Kreise lieber Menschen, mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen.
Argentinien feiert Weihnachten mit Prunk am Mahndenkmal zum Krieg um die Inseln Las Malvinas. Hier in Río Grande.
Wir feiern Weihnachten - natürlich am Lagerfeuer. Hier in der Nähe der Estancia Harberton am Beagle-Kanal. Man beachte unsere Geschenke und unseren Weihnachtsbaum. Wie zu Hause.
Wir feiern die Silvesternacht bei Regen und Kälte, natürlich am Lagerfeuer. Hier auf einem Campingplatz 5 Km ausserhalb von Ushuaia.
Übrigens: wir rätseln darüber, was wohl die Menschen in Südamerika über die Schweiz denken. Immer wieder sind die Schweizer in massiver Überzahl bei Reisenden vertreten, dann kommen irgendwann die Franzosen und Deutschen. Seltener - wie hier die zwei Jungen - aus Brasilien. Entweder muss die Schweiz sehr gross sein oder sie ist leer.
Parque Pingüino Rey auf Feuerland
Die einzige Kolonie von Königspinguinen ausserhalb der Antarktis.
Königspinguine kann man eigentlich nur in der Antarktis finden. Umso mehr ist es eine Besonderheit, dass sich eine Kolonie dieser einzigartigen Tiere in einer Bucht auf Feuerland angesiedelt hat. Im Vergleich zu den kleineren Magellan-Pinguinen, die wir bereits Anfang Oktober an der argentinischen Atlantikküste gesehen haben, sind die grossen Königspinguine mit einer rötlichen Färbung am Kopf gezeichnet.
Die braunen sind die Jungtiere - ihr flauschiges Gefieder
werden sie in der nächsten Zeit ablegen.
Es macht den Anschein, dass diese Tiere
sich ihrer Schönheit bewusst sind und sich den
ganzen Tag mit erhobenem Kopf präsentieren.
Wir besuchen die „Enden der Welt“
Südlichster Leuchtturm auf dem Südamerikanischen Kontinent.
Unglaublich wieviele „Fin del mundo“ es hier in Südamerika gibt. Für die Chilenen ist klar, dass das echte Ende der Welt (weil noch auf Festland) am Ende der Strasse südlich von Punta Arenas liegt. Ausserdem sei die südlichste Stadt nicht das argentinische Ushuaia, sondern das kleine chilenische Dorf Puerto Williams. Mit argentinischen Augen sieht das Ganze schon wieder etwas anders aus. Für los Argentinos liegt ganz klar Ushuaia am Ende der Welt und ist nach wie vor die südlichste Stadt. Um auch wirklich kein Ende der Welt zu verpassen, beschliessen wir einfach drei verschiedene zu besuchen. Und zwar sowohl in Chile, als auch in Argentinien.
Pünktlich zum 1’000sten Honeymoon-Tag erreichen wir am 9. Dezember in Chile unser erstes Ende der Welt. Nämlich den südlichsten Punkt auf dem Festland. Eine etwa 5 Kilometer lange Wanderung entlang der Magellan-Strasse zum Leuchtturm San Isidro vervollständigt dieses Vorhaben. Als wir im Wasser noch einen Wal sichten, der hohe Wasserfontänen in die Luft sprüht, macht uns das noch glücklicher, als wir eh schon sind.
Unser zweites Ende der Welt finden wir auf Feuerland. Auf der chilenischen Seite der Insel führt eine hervorragende neue Schotterstrasse weit in den Süden. Letztendlich soll mit dieser Route bis im Jahr 2021 das chilenische Dorf Puerto Williams südlich des argentinischen Ushuaia erschlossen werden. Diese Strasse führt uns durch sich stets wechselnde Landschaften. Fahren wir erst durch flache Ebenen mit Zig grasenden Guanakos, stehen weiter im Süden zwei hohe Bergzüge mit schneebedeckten Gipfeln vor uns, die überquert werden wollen.
Für unseren Indi ist hier Schluss, südlicher innerhalb Chile können wir nicht mehr fahren.
Der Weg zu diesem südlichsten Punkt in Chile ist spannend, einsam und von wilder Natur umgeben:
Zwei Pässe sind zu befahren und dabei wird die Landschaft immer ruppiger und wilder, die Tiere werden weniger und die Bäume ziehen sich langsam zurück. Nur eines ist stets mit uns dabei: der Wind. Oben rechts: die aus Nordamerika eingeschleppten unbeliebten Biber bauen überall ihre Dämme. Eingeschleppt wurden die Tiere mit dem Ziel, die Fellproduktion auch auf der südlichen Erdhalbkugel betreiben zu können. Nur hat die Natur nicht mitgemacht; das Klima für die Tiere hier im Süden ist zu wenig kalt und daher wächst deren Fell qualitativ nicht so dicht und wertvoll. Nach dieser Wissensanreicherung hatte man einfach die Farmen geschlosssen und die Tiere laufen lassen - eh voilà, schon ist die Plage im Land ausgebrochen.
Vom gleichen Standpunkt aus gesehen: links einmal in Richtung Westen zu einem Seitenarm der Magellan-Strasse, rechts in Richtung Osten zum Lago Fagnano. Südamerika wird hier unten immer schmäler und schmäler ...
Unser drittes und südlichstes Ende der Welt erwandern wir im argentinischen Südosten Feuerlands. Ein Leuchtturm am Beagle-Kanal ist unser Ziel. Um unser Ankommen am südlichsten Punkt gebührend feiern zu können, füllen wir für die Wanderung unseren Flachmann mit Rum und nehmen uns eine Tafel Lindt-Schokolade mit. Ausserdem darf die Fotoausrüstung inklusive Stativ nicht fehlen. Schliesslich wollen wir dieses für uns so wichtige Ereignis bildlich festhalten.
Wir haben Spass.
Den Weg dorthin nehmen wir ganz bewusst unter die Füsse. Viel Freude und Stolz begleitet uns auf den letzten Kilometern; wir nehmen und geben uns Zeit diesen Moment auszukosten.
Wir feiern die Ankunft mit zwei mitgebrachten Schätzen.
Daten und Fakten
Um unser Ziel, den südlichsten Punkt unserer Reise zu erreichen (Koordinaten -55.00456, -66.71809), sind wir 111’030 Kilometer gefahren. Wir waren 1’017 Tage unterwegs und haben dabei nur ca. 20 Mal nicht im Indi übernachtet. Während unserer Fahrt vom Startpunkt in Baltimore (USA), über den äussersten Norden Kanadas, haben wir insgesamt 17 verschiedene Länder bereist.
Wir sind stolz…
… das südlichste Ziel unserer Reise unbeschadet erreicht zu haben. Wir hatten während unserer langen Reise durch den amerikanischen Kontinent glücklicherweise keinen Unfall und auch keine ernsthaften Erkrankungen. Wir sind nicht bankrott gegangen, wir wurden nicht ausgeraubt und (was nicht selbstverständlich ist) wir haben uns nach so langer Zeit auf engstem Raum immer noch sehr lieb.
Plan Januar:
Wir springen von Feuerland zurück in die faszinierende Bergwelt der Anden. Ab Villa O’Higgins (Chile) geht es für uns entlang der Carretera Austral in Richtung Norden.
Unsere Rekorde 😉
Neue:
- südlichster Punkt unserer Reise: S 55.004563° / W 66.718091° am 26.12.2017 - Estancia Moat, Ushuaia, Feuerland, Argentinien
Bestehende:
- Anzahl Personen im Indi: 7 Personen gleichzeitig um den Tisch herum; im Parque Nacional Torres del Paine, Chile am 1.12.2017
- grösste Eisfläche: südliches Eismeer von Patagonien in Argentinien und Chile im November/Dezember 2017 (nebst den Polarflächen mit Grönland)
- grösstes gesichtetes Säugetier: der Südkaper (Südlicher Glatwal) mit seinen bis zu 100 Tonnen Lebendgewicht in Valdés, Argentinien vom 20.-26.9.2017
- höchster Binnensee: Titicacasee mit seinen 3'812 M.ü.M gilt als höchstgelegenes kommerziell schiffbares Gewässer der Welt im Juli und August 2017
- höchst gelegener Übernachtungsplatz: 4’520 M.ü.M beim Rainbow-Mountain - Nähe Cusco, Peru am 28.7.2017
(alter Wert: 4’340 M.ü.M. am Südufer der Laguna Verde, Reserva Nacional de Fauna Andina „Eduardo Avaroa" (Ruta Laguna), Bolivien) - tiefster Canyon: Cañón de Cotahuasi, Peru mit einer Tiefe von ca. 3’350 Metern am 19. bis 21. Juni 2017
- höchster Punkt mit Indi: 5’033 M.ü.M. am Zoll Apacheta, Ruta Laguna, Bolivien am 14.5.2017 (alter Wert: 4’849 M.ü.M. am Pass bei Vilavila - Nähe Cusco, Peru)
- kälteste Nacht: minus 11° C bei den Geysiren von El Tatio, San Pedro de Atacama - Chile am 28.4.17 (alter Wert: minus
7,5° C an der Laguna zwischen Guandacol und Laguna Brava, Argentinien beim Paso Pircas Negras) - die grösste Weitsicht: 233 Km von Ruta B-245 - Machuca, Nähe Geysiren von El Tatio zum Vulkan Llullaillaco mit seinen 6’739 M.ü.M - Chile am 28.4.17 (alter Wert: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) - USA)
- höchster gesichteter Vulkan: der Nevado Ojos del Salado mit 6’891 M.ü.M. beim Paso San Francisco (Arg/Chile) am 22.3.2017
- grösste Ansammlung an Vulkankegel: Reserva Provincial La Payunia, Malargüe, Argentinien. Ca. 800 Vulkankegel sind in der Gegend südlich von Malargüe verteilt.
- höchster gesichteter Berg/Bergspitze: der mit 6’962 M.ü.M. höchste Berg von Amerika heisst Aconcagua und liegt in den Anden auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile, d.h. an der Passstrasse von Mendoza nach Santiago (alter Wert: der 6’788 Meter hohe Huascarán Sur in der Cordillera Blanca, Peru)
- heissester Tag: 44° C Schattentemperatur am 21.1.17 auf der Ruta RN142 zwischen San Juan und Mendoza, Argentinien (alter Wert: 41,5° C am 22.4.16 in der Nähe von Liberia, Costa Rica)
- östlichster Punkt unserer Reise: S 22° 56’ 57.5’ / W 43° 09’ 22.9’’ am 19.11.16 in Brasilien
- minimalste Zeitverschiebung nach Hause: 3 Stunden im Osten von Brasilien (dank der Sommerzeit)
- höchster Wasserfall: Catarata Gocta mit 771 Metern ist der weltweit 3. höchste Wasserfall - Nähe Chachapoyas, Peru
- höchster Punkt zu Fuss: 5’067 M.ü.M. am 27. Juli 16 am Vulkan Chimborazo - Schutzhütte 2, Ecuador; (alter Wert: Vulkan Puracé, Kolumbien)
- wenigsten gefahrenen Autokilometern: Monat Mai 2016 mit nur 1’387 km (Panama und Cartagena)
- maximale Temperatur im Indi: 40.5°C (alter Wert: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT, USA)
- längster Aufenthalt an einem Ort: 18 Nächte im März/April 2016 am Pasaj Cap bei Pierre, Lago de Atitlán - Guatemala
(alter Wert: Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16) - weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
- der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
(alt: 128 Waggons) - nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
- westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
- maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
- das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
- näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
- ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
- die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
(geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! ) - längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT im Juli 2015