Quebec: Montreal - Repentigny
Gefahrene Kilometer: 3´840
Zeitzone: MESZ -5 Std.
Nachdem ich meine Krankheit größtenteils ausgestanden habe, düsen wir am 2. Mai weiter in Richtung Norden. Wir wollen zum Tulpenfestival nach Holland. Ja, Du liest richtig, nach Holland. Wir waren ja auch überrascht diesen Ortsnamen auf der Karte zu lesen, aber dank Niederländern, welche ab dem Jahr 1847 nach Michigan ausgewandert sind, wurde hier eine holländische Kolonie gegründet, die auch heute noch alte Traditionen aufleben lässt.
Der Ort ist tatsächlich sehr hübsch und entlang der Straßen und in den öffentlichen Parks sind tausende Tulpen gepflanzt die in allen möglichen Farben um die Wette blühen.
Der ganze Stolz der Kleinstadt gilt der original aus den Niederlanden stammenden Mühle „De Zwaan“ (Der Schwan). Im Jahr 1964 wurde die Mühle nach Michigan verschifft und während 6 Monaten wieder aufgebaut.
Ausserdem besuchenswert ist der nahgelegene „Holland State Park“ mit seinem wunderschönen weitläufigen Sandstrand direkt am Lake Michigan. Der Leuchtturm „Big Red“, der hier seit dem Jahr 1907 steht, bekam im Jahr 2007 vom Innenministerium der USA den Status „geschützt“ und ist nun ebenfalls eine kleine Attraktion der Region.
Im Nachhinein haben wir gelesen, daß die „Kraft Heinz Company“ in Holland die weltweit größte Gurkenfabrik betreibt und der Schweizer Technologiekonzern „Bühler Holding AG“ (Uzwil SG) hier eine Niederlassung hat.
Für unser nächstes Ziel müssen wir rund 240 Kilometer in östliche Richtung fahren. Wir wollen nach Frankenmuth. Die Region wurde im Jahr 1845 von Immigranten aus Franken (genauer aus Roßtal FÜ) besiedelt und scheint nach unserer Recherche als sehenswert. Leider werden wir bitter enttäuscht, denn in diesem Ort findet man kaum noch originale Bausubstanz. Das ganze Dorf ähnelt viel mehr einer Möchtegern-Attraktion und es gibt keine fränkischen Traditionen. Es gibt nur Zig Restaurants und Geschäfte zum Geld ausgeben. Darunter das angeblich weltweit größte Weihnachts-Geschäft und ein künstlich angelegtes Dorf im zumindest optisch fränkischen Stil. Angeblich pilgern jährlich drei Millionen Besucher hierher um z.B. eines der vielen bayerischen Volksfeste zu feiern. Wir finden das eine große Verarsch… und kehren Frankenmuth nach einer kurzen Ortsbesichtigung enttäuscht den Rücken.
Kurzfristig entschließen wir uns, nicht über Detroit, sondern über Sault Ste. Marie nach Kanada einzureisen. Dafür gibt es zwei gute Gründe. Erstens, die rund 8 Kilometer lange Mackinac-Bridge, die wir auf dem Weg dorthin passieren und zweitens, die Landschaft und Natur der Oberen Halbinsel Michigans, die wir ansonsten verpassen würden.
Das erste Highlight, die Mackinac-Bridge, verbindet seit 1957 das Hauptgebiet von Michigan mit seiner oberen Halbinsel. Vor dieser Zeit mußte das Gewässer per Fähre überwunden werden. Die Hängebrücke ist ingesamt 8 Kilometer lang und macht auf uns enormen Eindruck. Ist die Brücke doch die drittgrößte Hängebrücke der USA.
Die Upper Peninsula ist geprägt von wilder Natur, schönen Landschaften und für uns einsame Stellplätze. Obwohl die Obere Halbinsel ein Drittel der Landfläche des Staates Michigan besitzt, leben hier gerade mal 3% der Gesamtbevölkerung. Da die Halbinsel über riesige Waldgebiete verfügt, basiert die regionale Wirtschaft hauptsächlich auf Holz. Aufgrund des rauen Klimas ist klassische Landwirtschaft hier kaum möglich.
Wir besuchen zuerst den hübschen „Pictured Rocks National Lakeshore“ und danach den beeindruckenden „Tahquemenon Falls State Park“. Dazwischen genießen wir traumhafte Camping-/Stellplätze inmitten der großartigen Natur.
Unser letzter Stopp in den Staaten ist bei ALDI. Leider haben wir viel zu spät gemerkt, dass ALDI USA ein Sortiment anbietet, das unserem Feinschmecker-Gaumen einigermaßen gerecht wird. Schweizer Käse (inkl. Fondue), Bratwurst und Sauerkraut, Leberwurst und Aufschnitt, … das findet man so günstig nirgends anders in den USA als bei ALDI. Also machen wir ein letztes Mal unseren Kühlschrank und Vorratsschrank so richtig voll, bevor wir ins teurere Kanada rüberfahren.
Der Grenzübertritt geschieht schnell und unkompliziert. Wir fahren bei Sault Ste. Marie über die Brücke und schon sind wir auf Kanadischem Boden. Hier müssen wir bei der Migration vorsprechen und bekommen die von uns gewünschten sechs Monate Aufenthaltsgenehmigung. Da die USA und Kanada ein gemeinsames digitales Grenzsystem haben, wissen die Amis nun automatisch dass wir nach Kanada ausgereist sind und somit sind auch die Ausreiseformalitäten erledigt.
Unser erster Halt nach der Grenze ist auf einem Parkplatz, wo andere Camper stehen und zwar Kanadier. Hier holen wir erste Infos zu kanadischen Camping-Regeln, gute Reise-Empfehlungen und welche SIM-Karte wir uns zulegen sollen. Es entwickelt sich schnell eine nette Runde und aus einer kurzen Frage, wird ein geselliger Nachmittag. So ein spontanes und gemütliches Stelldichein haben wir in den USA tatsächlich nie erlebt. Ebenfalls fällt uns auf, dass in Kanada die Menschen draußen sind. Hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber in den USA sieht man Menschen selten auf der Straße oder im Garten (außer sie mähen gerade den Rasen). Auffallend sind die vielen verschiedenen Nationen die uns über den Weg laufen. Asiaten, Afrikaner, Latinos… Jeder fünfte Kanadier ist tatsächlich nicht in Kanada geboren. Tja, eben ein echtes Einwanderer-Land.
Die Währung ist der Kanada-Dollar. Man muß vom angezeigten Preis etwa ein Drittel abziehen und schon hat man die ungefähre Umrechnung in CHF, bzw. EUR.
Nachdem wir uns in Sault Ste. Marie für Kanada akklimatisiert haben steht fest, wir fahren entlang des Lake Superior in Richtung Norden. Wir haben so viele gute Tipps für schöne Stellplätze bekommen, das wäre richtig schade wenn wir die verpassen würden.
Leider kommen wir nur bis zur Ortschaft Wawa, denn unsere Banda macht uns plötzlich große Sorgen. Sie liegt müde rum und überreagiert fürchterlich auf sensorische Einwirkungen. Wir versuchen sie auf die Beine zu stellen, aber ohne Erfolg. Sie knickt sofort ein und kommt nicht mehr hoch. Wir haben ein Déjà-vu. In Kolumbien machten wir damals die gleiche Erfahrung, als Banda schwer vergiftet war und dem Tod nur knapp von der Schippe sprang. „Sofort zum Tierarzt“ ist unsere Devise und deshalb packen wir rasant den Indi und düsen rein ins Städtchen Wawa. Wir haben Pech, der Veterinär ist nicht stationär, sondern mobil unterwegs und aktuell mehr als 200 Kilometer entfernt. Wir werden panisch, wir brauchen einen Tierarzt und zwar schnell! Im Gemeindehaus von Wawa bekommen wir die Nummer des Tierarzt-Notfall-Telefons. Zwar sehr teuer, aber für uns die einzige Chance Hilfe zu bekommen. In der Zwischenzeit verabreichen wir dem Hund Kohlepulver um das etwaige Gift in seinem Körper zu binden. Nach weiteren 15 Minuten steht die Leitung zur Video-Konsultation. Eine Tierärztin versucht ihr bestes und zieht telefonisch eine weitere Spezialistin für Fragen zu möglichen Giften hinzu, die wiederum sitzt in einem Labor in den USA. Während wir am Online-Telefon und -Video sitzen kotzt Banda das komplette Frühstück aus dem Leib, scheint sich aber etwas zu erholen. Sie reagiert zwar immer noch über, kann aber wieder aufsitzen. Hat das Kohle-Pulver schon geholfen? Die Veterinärin kann uns im Moment nicht weiterhelfen und meint nur, wir sollen abwarten wie sich der Zustand unserer Banda weiter entwickelt. Als Alternative gäbe es im 225 Kilometer entfernten Sault Ste. Marie eine Tierklinik, die wir aufsuchen könnten. Wir fackeln nicht lange rum und tun das. Wir rasen mit leicht überhöhter Geschwindigkeit zurück in den Süden, wo wir Abends um halb Acht die Tierklinik stürmen. Die diensthabende Tierärztin hat nach dem ersten Check bereits die Idee, daß unsere Banda Marihuana gefressen haben könnte, aber zur Sicherheit macht sie noch einen Urin-Test. Die Wartezeit auf das Ergebnis erscheint uns wie eine halbe Ewigkeit. Die Veterinärin erklärt uns derweil, daß Hunde Marihuana lieben und es gerne fressen. In Parks oder auf Campingplätzen lägen öfter mal Reste von Cannabis rum. Schließlich ist Gras in Kanada legal und es wird überall und allerorts konsumiert. Für sie sei es Routine, Hunde auf Drogen zu diagnostizieren.
Endlich kommt das Ergebnis: Der Urintest ist THC-positiv. Das heißt unsere Banda hat tatsächlich Marihuana gefressen. Wir erschrecken, was sind die Konsequenzen? Organversagen? Nein, die Tierärztin beruhigt uns, unsere Banda ist nur high. So wie auch Menschen, können Tiere nicht an Cannabis sterben. Wir müssen nur Geduld haben, dann wird sich der Zustand wieder normalisieren. Mann, was sind wir froh über diese Diagnose. Banda bleibt uns also noch eine Weile erhalten. Zum freudigen Abschluss der Konsultation bekommen Jan und ich eine saftige Rechnung und Banda, verwirrt wie sie ist, scheißt im Eingangsbereich noch einen großen Haufen auf den Teppich der Tierklinik.
Marijuana issue… ???
Nach dieser Eskapade mit dem Hund ist für uns klar, die „Nordrunde“ ist gestrichen. Wir fahren jetzt in Richtung Süden. Naja, nicht ganz Süden, sagen wir mal eher Südost, nämlich zu den Niagara-Fällen und dafür machen wir einen großen Sprung von etwa 800 Kilometer.
Wer kennt sie nicht, die berühmten Niagarafälle. Wahrscheinlich hat jeder schon mal davon gehört oder imposante Bilder gesehen. Uns beeindrucken die Wassermengen, die hier ungebremst in die Tiefe stürzen (durchschnittlich 2‘400 Kubikmeter pro Sekunde). Letztendlich handelt es sich um die Wasser der Seen Superior, Michigan, Huron und Erie, welche nach dem Sturz in den Ontario-See weiter fließen, um irgendwann und etwa 1‘500 Kilometer weiter über den Sankt-Lorenz-Strom den Atlantik erreichen. Übrigens, die Niagarafälle sind nicht nur ein beliebtes Touristenziel, sondern auch eine wichtige Quelle für Wasserkraft.
Niagara Falls
Wir sind völlig überrascht, als wir in der Niagara-Region an Weinanbaugebieten vorbeikommen. Tatsächlich findet man hier etliche Weinbauern, die angeblich doch recht erfolgreich Wein anbauen. Wir machen bei der „Riverview Cellars Estate Winery“ halt, um mehr über den Weinanbau zu erfahren. Wir bekommen etliche Informationen, u.a. daß hier hauptsächlich die Traubensorte „Vitis vinifera“ angebaut wird. Bei einer kleinen Degustation überzeugt uns der Riesling und davon nehmen wir uns gleich einen kleinen Vorrat mit.
Auf der Landkarte sind die fünf großen Seen Nordamerikas markant. Sie enthalten etwa 84% des Oberflächen-Süßwassers Nordamerikas und etwa 21% des gesamten Oberflächen-Süßwassers der Welt.
Der Lake Superior (Oberer See) ist sowohl flächenmäßig als auch volumenmäßig der größte der fünf Seen. Sein Wasserspiegel liegt auf einer Höhe von 183 Meter. Sein Nachbar, der Huronsee liegt rund 7 Meter tiefer und kann somit nur über Schleusen beschifft werden. Um vom Huronsee in den Lake Michigan oder in den Eriesee zu gelangen bedarf es keiner Schleuse, da es kaum einen Höhenunterschied gibt. Vom Eriesee in den Lake Ontario allerdings, müssen 100 Meter überwunden werden. Der natürliche Wasserweg folgt der Niagaraschlucht, bzw. den Niagarafällen. Für den Schiffsverkehr ist dies eine unüberwindbare Hürde, deshalb gibt es seit 1932 ein großes Kanalsystem. Nämlich den 43 Kilometer langen Wellandkanal mit seinen ingesamt 8 Schleusen.
Technikbegeistert wie wir sind, besuchen wir das „St. Catharines Museum & Welland Canals Centre“. Hier gibt es viele anschauliche Informationen und man kann live zusehen wie die vielen Frachtschiffe und Freizeit-Boote in der Schleuse bedient werden. Besonders spannend sind auch die umliegenden Zugbrücken, die für die Durchfahrt der Schiffe hochgezogen werden und den Straßenverkehr zum Erliegen bringen.
Im Durchschnitt passieren täglich etwa 40 bis 50 Schiffe den Wellandkanal. Hauptsächlich werden Eisenerz, Kohle, Korn/Getreide und Erdölprodukte transportiert, aber auch Kalkstein und Zement für die Bauindustrie und viel Salz für den Winterdienst auf den Straßen.
Da uns die großen Schleusen am Wellandkanal so fasziniert haben, wollen wir nun auch die kleinen anschauen und dafür fahren wir nach Peterborough an den „Trent-Severn Waterway“. Der Trent-Severn Waterway ist eine historische, 386 Kilometer lange Wasserstraße, die den Ontario- mit dem Huronsee verbindet. Er führt über eine Reihe von Seen, Flüssen und Kanälen und hat ganze 44 Schleusen. Der Trent-Severn Waterway ist nicht nur für Freizeitkapitäne und Hobby-Paddler ein beliebtes Ziel, auch touristische Bootstouren werden hier angeboten, um die Natur und die Schleusen zu erkunden. Wie hier in Peterborough wird noch so manche Schleuse von Hand betrieben. Was bedeutet, dass die Schleusentore von einer Arbeitskraft mühsam auf- und zugekurbelt werden müssen.
Die Schleuse Nummer 21 im Trent-Severn Waterway ist von ganz spezieller Art. Der „Peterborough Lift Lock“ ist eine technische Meisterleistung und gleichzeitig eine historische Sehenswürdigkeit (von 1904). Es ist die höchste Schleusenanlage dieser Art der Welt und ermöglicht es Booten, einen Höhenunterschied von knapp 20 Metern zu überwinden. Der Peterborough Lift Lock besteht aus zwei Schleusenkammern, die sich hydraulisch, abhängig voneinander, vertikal bewegen. Wir haben so etwas vorher noch nie gesehen und beobachten ganz gespannt das auf und ab mit Booten und Paddlern in den Liftbecken.
Zugbrücken am Wellandkanal & Peterborough Lift Lock
Nachdem wir Toronto links liegen gelassen haben, erreichen wir Kanadas Hauptstadt. Sie wurde 1826 als Bytown gegründet und im Jahr 1855 in Ottawa umbenannt. Im Jahr 1857 hat Königin Victoria Ottawa als Hauptstadt gewählt, um einen neutralen Standort zwischen den englischsprachigen und französischsprachigen Gemeinden zu schaffen.
Wir wollen uns in der Stadt den sog. Parlamentshügel ansehen, auf dem die Bundesregierung ihren Sitz hat. Die Parlamentsgebäude sind im neugotischen Stil errichtet und wären sicher wunderschön anzusehen, wenn da nicht diese Großbaustelle wäre, die die Gebäude großräumig absperrt und den Blick mit Bauzäunen und -maschinen verstellt. Aber gut, immerhin haben wir vom Parliament Hill aus eine wunderschöne Aussicht auf den Ottawa River. Das entschädigt das Ganze ein bisschen.
Im Zentrum von Ottawa besuchen wir auch die acht Schleusen des Rideau Canal, der den Ottawa River mit dem Ontario-See verbindet. Im Moment ist leider kein Boot in den Schleusen, aber ein hübsches Foto-Sujet sind sie allemal.
Der Abschluss unserer City-Tour bildet die Fußgängerzone in der Sparks Street, wo wir eine Kneipe namens „Rabbit Hole“ (Hasenloch) finden, um dort ein kühles Bierchen zu zischen.
Hallo…? Hier wird französisch gesprochen! Also bitte das N und das T nicht aussprechen!!! Montréal ist nun definitiv französisch und im alten Stadtzentrum merkt man das auch. Da gibt es Straßencafés und Bistros zum draußen sitzen, Straßenkünstler die ihre Talente zeigen und viele Menschen die gemütlich durch die Straßen schlendern.
Neben dem Stadtzentrum besuchen wir auch das „St. Joseph‘s Oratory“. Dies ist eine bedeutende römisch-katholische Basilika und ein wichtiger Wallfahrtsort für Gläubige aus der ganzen Welt. Das Oratory wurde von Bruder André Bessette gegründet. Er war ein Mitglied der Kongregation des Heiligen Kreuzes und wurde durch seine Wunderheilungen bekannt. Er begann im Jahr 1904 mit dem Bau einer kleinen Kapelle die er dem heiligen Josef widmete, den er sehr verehrte. Im Laufe der Jahre wurde die Kapelle zu der heutigen großen Basilika erweitert. Bruder André starb 1937 im Alter von 91 Jahren. Er wurde 1982 von Papst Johannes Paul II. selig- und am 17. Oktober 2010 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.
Ein weiteres Highlight unseres Aufenthalts in Montréal ist der Besuch des „Marché Jean Talon“. Dies ist ein großer öffentlicher Markt und befindet sich im Stadtteil Little Italy. Wir finden hier eine große Vielfalt an frischen Produkten, wie Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse und Backwaren. Zudem gibt es viele Stände, die lokale und internationale Spezialitäten anbieten. Wir nutzen die Gelegenheit und essen hier „Poutine“, ein Gericht aus Pommes frites, Käsebruch und Bratensoße, welches in Montréal sehr beliebt zu sein scheint. Naja, uns hat es jetzt geschmacklich nicht gerade umgehauen, aber probiert haben wir es wenigstens.
Eine weitere Spezialität in Montréal ist das „Montreal-style Smoked Meat“, ein würzig geräuchertes Rindfleisch das klassisch als Sandwich serviert wird. Um das zu probieren sollte man unbedingt ins hebräische Delikatessengeschäft „Schwartz‘s“ am Boulevard Saint-Laurent gehen. Selbstverständlich bestellen wir die klassische Variante: das Sandwich aus Roggenbrot mit Senf und Gurke. Wow, ist das lecker! Hätten wir vorher nicht das „Poutine“ gegessen, hätten wir sicher eine zweite Portion bestellt. Als wir das Restaurant verlassen merken wir, dass wir Glück hatten. Denn jetzt hat sich eine Meterlange Warteschlange vor dem Eingang gebildet, wo wir vor einer Stunde noch einfach so reingelaufen sind.
Schon seit längerer Zeit machen unsere vorderen Stoßdämpfer komische Geräusche. Wir nehmen an, die müssen wieder mal gewechselt werden. Also telefonieren wir mit div. Werkstätten um zu fragen, ob sie die richtigen Stoßdämpfer auftreiben und uns einen Termin geben können. Letztendlich landen wir bei „Les Ressorts St-Michel“ in Montréal. Wir haben am 28. Mai einen Termin um unser Fahrzeug checken zu lassen und am 31. Mai morgens um 08:00 Uhr den Folgetermin für die Auswechselarbeiten. Wir geben unseren Indi ab und gehen zu „Tim Hortons“ frühstücken. Als wir in die Werkstatt zurückkommen verschlägt es uns die Sprache. Die alten Stoßdämpfer mussten wieder eingebaut werden, da die neuen nicht passen. Wieso passen die nicht? Der Werkstatt-Chef teilt uns mit, er könne die passenden Stoßdämpfer für unser Sprinter-Modell nicht bekommen. Ja sind wir denn in Lateinamerika? Hat er vor drei Tagen nicht noch persönlich unser Auto inspiziert? Wir sind echt baff! Diese Peinlichkeit hätten wir von einer Fach-Werkstatt in Montréal nicht erwartet. Dieser Streich kostet uns umgerechnet 700 Euro, die wir uns gut und gerne gespart hätten.
Die Wartezeit zwischen dem 28. und 31. Mai verbringen wir am „Parc de l'Île-Lebel“ in Repentigny. Dieser knapp 16 Hektar große Naturpark am Fluss „Rivière des Prairies“ bietet Kilometerlange Spazierwege, Picknickplätze und einen Spielplatz. Hier kann man die Natur genießen und sich entspannen. Ganz in der Nähe finden wir die Boulangerie „MariePan“, in der wir uns zum Frühstück backfrische Croissants holen.
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