Route:
JALISCO: Atotonilco El Alto - Jiquilpan de Juárez - Mazamitla - PN Volcán Nevado de Colima - Tapalpa - Guadalajara - Bosque de la Primavera - Ajijic - Chapala - Guadalajara - Atotonilco El Alto
FLUG: Mexiko City => Frankfurt
Der Nevado de Colima ist ein beliebtes Ziel für Abenteurer, Naturliebhaber und Vulkanologen, die die einzigartige Landschaft und die geologischen Phänomene des Vulkans erkunden möchten. Für den Besuch des gleichnamigen Nationalparks fahren wir mal eben 2‘000 Meter in die Höhe. Der sehr steile und holprige Weg lohnt sich, denn dort oben herrschen angenehm frische Temperaturen, die Übernachtungsplätze sind inmitten unbewohnter Wildnis und ausserdem gibt es so gut wie keine Touristen. Genau richtig um ein bisschen zu wandern und die Ruhe zu geniessen.
Der Vulkan Colima besteht aus zwei Erhebungen: dem älteren und inaktiven Nevado de Colima (4'330 m), sowie dem jüngeren und sehr aktiven Volcán de Fuego de Colima (3'850 m). Letzterer gilt als der aktivste Vulkan Mexikos und wird von der UN sogar zu den 16 gefährlichsten Vulkanen der Welt gezählt.
Wie wir im März-Bericht schon erklärt haben, gibt es in Mexiko ganze 132 Pueblos Mágicos (Tendenz steigend). Im Monat April besuchen wir die 4 magischen Dörfer Jiquilpan de Juárez, Mazamitla, Tapalpa und Ajijic. Ausserdem besichtigen wir das Dorf Chapala, das mit einer herrlichen Promenade am gleichnamigen See aufwarten kann.
Übrigens, der Lago Chapala ist mit einer Länge von 79 und einer Breite von 28 Kilometer der grösste See Mexikos. Noch, aber wer weiss wie lange, denn die übermässige Entnahme von Wasser und unkontrollierte Einleitung von Nährstoffen lassen den See verlanden und veralgen.
„Tequila“ kennt wohl jeder. Der Begriff „Mezcal“ hingegen ist eher unbekannt. Grundsätzlich ist jeder Agaven-Brand ein Mezcal, somit auch der Tequila. Was nun aber den Tequila von den gewöhnlichen Agaven-Schnäpsen abhebt ist die Tatsache, dass er ausschliesslich aus der „Weber Agave“ (auch „Blaue Agave“) gebrannt wird und aus einer gewissen Region kommen muss. So werden 80% aller echten Tequilas im Staat Jalisco produziert, wo sich auch der Ort und Namensgeber „Tequila“ befindet (ebenfalls ein Pueblo Mágico).
Die Agaven-Pflanze wird grossflächig im zentralen Hochland Mexikos angebaut. Für die Reife, bzw. den Wachstum benötigt sie um die 10 Jahre. Bei der Ernte werden die langen „Blätter“ entfernt und es bleibt das Fruchtherz übrig, aus dem letztendlich der Mezcal gebrannt wird. Das Herz kann zwischen 40-70 Kilo wiegen. Um 1 Liter reinen Mezcal zu brennen braucht es nach Aussage der Agaven-Bauern 7-10 kg vom Agaven-Herz (welches wg. seines Ananas-ähnlichen Aussehens auch „Piña“ genannt wird).
Der Mezcal wird in verschiedenen Sorten angeboten:
Achtung: Kaufst Du dir eine Flasche Tequila dann achte darauf, dass es kein „Tequila Mixto“ ist. Wir empfehlen Dir vielmehr auf die Kennzeichnung „100% Agave“ zu achten.
Na dann… zum Wohl und auf die Gesundheit
In dieser Flasche mit Wurm befindet sich kein „echter“ Tequila. Dieser Agaven-Brand muss sich Mezcal nennen,
da er aus der entfernten Region Oaxaca kommt.
Unser Indi muss im April für 3 Tage in die Werkstatt. Während dieser Zeit ziehen wir in eine kleine Wohnung im Süden der Stadt Guadalajara. Wir nutzen die Gelegenheit unseren Freund Valentin (der in Guadalajara lebt), seine Frau Elba und deren Sohn Lars in ein ganz spezielles Restaurant zum Essen einzuladen. Es ist Valentins Lieblings-Lokal in dem erstklassige italienische Küche serviert wird. Nach wie vor sind Jan und ich der Meinung, das beste Essen dieser Welt findet man tatsächlich in Italien.
Und wieder mal auf dem Boden - Lärm in der Achsschenkel-Aufhängung
Im April macht Banda unfreiwillig Bekanntschaft mit einem Stinktier. Wir übernachten irgendwo auf dem Land zwischen Limettenbäumen und Jan geht kurz vor dem Schlafengehen mit ihr nochmal kurz Gassi. Wir hören ein kurzes aber lautes Aufheulen und Banda rennt schnurstracks in den Indi in ihr Körbchen.
Boah… was stinkt da so? Der Gestank ist nicht auszuhalten! Wurde irgendwo eine Stinkbombe gezündet? Es riecht nach Schwefel und faule Eier… und das nicht nur im Auto, sondern auch draussen an der frischen Luft. Wir brauchen eine Weile bevor wir checken, dass Banda einen gehörigen Spritzer aus den Analdrüsen eines Skunks abbekommen hat. Jan versucht die Augen unserer Hündin mit nassen Lappen von der brennenden Flüssigkeit zu befreien. Das klappt einigermassen, aber der Gestank, der bleibt… und zwar für Tage und sogar Wochen. Sämtliche Gegenstände mit denen Banda frisch gespritzt Kontakt hatte, riechen jetzt nach „Zündhölzli“ (wie Jan so schön sagt). Bandas Halsband, ihre Decke, das Polster des Beifahrersitzes und einiges mehr. Da hilft auch kein mehrmaliges Duschen oder Waschen. Nein, wir vertrauen auf die Zeit. Die heilt bekanntlich alle Wunden.
Es ist im „Bosque de la Primavera“ wo wir uns über die übermässige Polizei-Präsenz wundern. Ein Polizist erklärt mir, es sei hier nicht gefährlich im Sinne von Räubern und Banditen. Es sei gefährlich aufgrund der ganz normalen Besucher, die meinen z.B. ein Lagerfeuer machen zu müssen und dann unabsichtlich den halben Wald abfackeln. Aha, deshalb gibt es in diesem Waldgebiet so viel Polizei mit Autos, auf Pferden, auf Motorrädern und Quads. Wer dachte denn, dass wir im Bosque de la Primavera selbst die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen würden? Und das kommt so: Wir möchten heute zu den hiesigen Thermen um darin zu baden. Marita läuft die 4 Kilometer mit dem Hund voraus und Jan kommt mit dem Sprinter hinterher. Eigentlich ein einfacher Plan.
Marita wartet am Ziel jedoch vergebens auf Jan und Jan findet am vereinbarten Treffpunkt keine Marita. Marita läuft nach einer langen Wartezeit auf dem Weg zurück und Jan bittet die Polizei um Hilfe Marita zu suchen. Die Polizei gabelt Marita auf und bringt sie zurück zu Jan. Was ist passiert?
So kam es zum Happy End und wir waren am Ende wieder glücklich vereint.
Bei unserer allerletzten Nacht in Mexiko in unserem Indi, holt uns die Polizei kurz nach Mitternacht aus dem Bett und möchte uns erklären, dass wir hier unerlaubt campen. Wir dementieren, uns wurde die Übernachtung erlaubt und es ist bereits die fünfte Nacht die wir hier verbringen. Ausserdem betonen wir, dass wir keine US-Amis, sondern Europäer sind. Ach so, ja dann… bekommen wir mitten in der Nacht zahlreiche Tipps von der Polizei für Sehenswürdigkeiten in der Region.
Der Flug nach Frankfurt ist gebucht, ein Abstellplatz für unser Fahrzeug gefunden und wir freuen uns schon auf das Wiedersehen mit Familie und Freunden. Wir werden knapp 6 Monate in Europa bleiben und nehmen selbstverständlich für diese lange Zeit unsere Hündin Banda mit. Im Gegensatz zu uns braucht Banda ein offizielles und amtlich bestätigtes Gesundheitszeugnis. Nur, wie und wo bekommt man das? Diese Frage beschäftigt uns schon Wochen vor unserer Reise und wir versuchen per eMail Klarheit zu bekommen. Leider ohne Erfolg. Die Mexikanische Bürokratie lässt uns ein paar Hundert extra Kilometer fahren und Angstschweissperlen schwitzen. Aber letztendlich klappt alles und unsere Banda verschwindet mit ihrer Box für 15 Stunden im Flugzeug- und Flughafen- Geschehen.
Am 24. April startet mit 3-stündiger Verspätung unser Flieger in Mexiko City nach Frankfurt. Etwa 13 Stunden später können wir unsere Banda beim Sondergepäck abholen. Sie hat die Reise im Bauch des Flugzeuges bestens überstanden. Der Hund hat weder gebieselt, noch geschissen und hält sogar noch 2 weitere Stunden aus, bis wir mit unserem Leihauto das Flughafengelände endlich verlassen und an einem Rasthof anhalten. Unsere Hündin ist toll. Wir sind stolz auf sie. Ein richtiger Reisehund eben ;-)
Wer unseren Februar-Bericht gelesen hat, kennt Petra, die Hundeflüsterin (http://viajantes.de). Eine hilfsbereite Frau voller Lebensfreude und mit viel Humor. Am Nachmittag des 21. April erreicht uns die schockierende Nachricht, dass Petra die Bandscheiben-OP in Oaxaca aufgrund eines Kunstfehlers des operierenden Arztes nicht überlebt hat. Petra (62) wird am 20. Mai auf dem Friedhof ihrer Heimatgemeinde Dellwig (Fröndenberg/Ruhr) beigesetzt.
Liebe Petra, wir schätzen uns sehr glücklich, dass sich unsere Wege in diesem Leben gekreuzt haben. Deine Hilfsbereitschaft ist uns ein Beispiel. Wir werden Dich nie vergessen.
mbo
Aufenthalt in Europa (D/A/CH/NL)
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