Sowohl Bigote in Guaduas oder Othmar in San Francisco, als auch Heinz in Gachetá oder Tüschers in Cota wissen sehr gut, wie man einem Europäer Gaumenfreuden bereiten kann.
Bigote (ein waschechter Kölner) und seine Frau Luisa sind gerade dabei eine weitere Pizzeria zu eröffnen. Sie stecken inmitten der Renovierungsarbeiten und wir finden die Räumlichkeiten sehen jetzt schon vielversprechend und bald bestimmt urgemütlich aus.
Der liebe Othmar (ursprünglich aus dem Breisgau) singt und kocht nach wie vor deutsch. Wieder werden wir durch seine Kochkünste verwöhnt und dürfen nicht nur Einen seines guten Selbstgebrannten probieren.
Der Schweizer Heinz macht nach unserer Erfahrung die allerbeste Wurst in ganz Südamerika. Ihm haben wir besonders zu danken, da wir bei ihm mehrere Tage bleiben können um am Fahrzeug die ersten Vorbereitungen für die Verschiffung zu erledigen (Indi ausräumen und putzen, Wäsche waschen, …). Selbstverständlich kommt auch hier das Gesellschaftliche nicht zu kurz und wir verbringen etliche schöne und gesellige Stunden mit ihm und seiner lieben Frau Martha.
Am Ende finden wir uns in Cota beim „Restaurant Paprika“ wieder, wo die Gastronomin Alexandra schweizer Spezialitäten auf den Tisch bringt und Rodrigo feinen Käse nach schweizer Art produziert und verkauft. Bei der Familie Tüscher fühlen wir uns stets Herzlich willkommen und bedanken uns nochmal auf diesem Weg für die Gastfreundschaft.
Route:
Barichara - Zapatoca - Mirador Guane - Bucaramanga - Antigua Vía Férrea - Sabana de Torres - Guaduas - San Francisco - Bogotá - Gachetá - Cota
Nach hübschen Kolonial-Dörfern muss man in Kolumbien nicht lange suchen. Eines der schönsten und wohl auch bekanntesten ist Barichara. In der Gemeinde, welche von Touristen stets gut besucht ist, leben rund 8‘000 Menschen. Die sehr alten Gebäude sind liebevoll restauriert und die Strassen sind bedeckt mit holprigem Kopfsteinpflaster. Von unserem Übernachtungsplatz am westlichen Ortsrand hat man eine wunderbare Aussicht in das 800 Meter tiefer liegende Tal, durch das sich der 172 Kilometer lange Río Suárez schlängelt.
Aber nicht nur Barichara, sondern auch das koloniale Zapatoca ist einen Besuch wert. Im Zentrum findet man eine grosse Plaza im kolonialen Stil und etwas ausserhalb den Mirador Guane. Dieser Aussichtspunkt bietet einen spektakulären Ausblick über die zerklüftete Landschaft und in den 1‘200 Meter tiefer liegenden Abgrund.
Eines Morgens fragt ein Kolumbianer ob er uns für seinen Facebook-Account ein paar Fragen stellen dürfe. Hier das Video.
In Zapatoca sind wir übrigens bei unserer Lieblingsbäckerei vorbeigefahren und haben einen Überraschungsbesuch gestartet. Die Wiedersehensfreude war gross und ein weiteres Erinnerungsfoto ist geschossen.
Die ehemalige Eisenbahnstrecke zwischen den Städten Bucaramanga und Sabana de Torres ist berühmt berüchtigt für ihre aufsehenerregenden Brücken und Tunnel. Schon lange haben wir diese spannende Route ins Auge gefasst und jetzt endlich ist es soweit. Wir freuen uns, dass auch das Wetter mitspielt und wir bei herrlichem Sonnenwetter die Landschaft geniessen können. Die einspurige Route führt durch tiefe Schluchten und über reissende Flüsse. Durch dunkle Wälder und vorbei an grasenden Kühen oder Gold-suchenden Menschen. Immer wieder holpern wir mit unserem Sprinter über alte Gleise und Schwellen der einstmalig so wichtigen Zugstrecke. Während der Woche ist hier nicht viel Verkehr, aber an den Wochenenden seien hier viele Besucher mit dem Rad oder dem Moped unterwegs, so sagt man uns. Möchtest auch Du diese Strecke mit Nervenkitzel-Feeling unter die Räder nehmen? Dann pass auf, dass Dein Auto nicht zu schwer ist… ;-)
Immer wieder verschiebt sich das Verschiffungsdatum unseres Fahrzeuges von Cartagena (KOL) nach Veracruz (MEX) und dementsprechend müssen wir immer wieder die Flüge umbuchen. Mittlerweile haben wir gelernt, es ist viel besser das „Flugumbuchen“ bis ganz zum Schluss aufzuheben. Man lernt nie aus…
Um sicher zu gehen, dass es keine Probleme mit dem Ausflug unseres Hundes nach Mexiko gibt, kontaktieren wir frühzeitig eine professionelle und sehr zuverlässige Veterinärin, welche sämtliche Papiere für unsere Banda zurecht macht. Am Dienstag, den 29. November fahren wir erneut in Bogotá zum Flughafen, diesmal nicht um einen Flug zu verschieben, sondern bei der ICA (Instituto Colombiano Agropecuario) das wichtige Gesundheits-Zertifikat für Banda zu generieren. Dieses ist ab heute 5 Tage gültig. So steht meiner Ausreise mit Hund am 3. Dezember hoffentlich nichts mehr im Wege.
Wir haben im Kofferraum ein elektrisches Gerät, das aus 12 Volt 230 Volt machen kann. So ist es möglich, dass wir im Fahrzeug gewöhnliche Haushaltsgeräte an die Steckdose anschliessen und benutzen können. Egal ob für den Staubsauger, den Mixstab, die Bohrmaschine oder die Aufladung unseres Computers… 230 Volt im Auto zu haben ist für uns wichtig. Umso schlimmer als plötzlich der im Kofferraum montierte Stromkonverter nicht mehr funktioniert. Er piepst zwar noch beim Einschalten und ein schwaches Lichtlein flackert, aber er liefert einfach keinen Strom mehr. Auf die Schnelle einen neuen Konverter zu finden ist beinah unmöglich, da nur wenige Länder auf dem amerikanischen Kontinent 230 Volt als Standard haben (nicht Kolumbien). Hier läuft alles auf 110 Volt und da liegt unser Problem. Wir spielen schon mit dem Gedanken einen 110 Volt-Konverter zu kaufen und die 230 Volt-Geräte aus dem Auto rauszuschmeissen, als wir von unserem Freund Heinz aus Gachetá eine grosse Hilfestellung bekommen. Er kennt einen Mann, der die Rettung unseres Problems sein könnte und gibt uns den Kontakt. So lernen wir José Luis kennen, der Spezialist für Fragen der Elektrik. Er nimmt unser Gerät mit und wird schauen ob er es reparieren kann. Für uns äusserst überraschend aber doch sehr erfreulich als die Nachricht kommt, er hat den Fehler gefunden und kann es reparieren. Es fehle ihm nur noch ein Ersatzteil, genauer ein Transistor den er austauschen muss, dann sei der Stromwandler wieder wie neu. Weitere 2 Tage später treffen wir uns erneut mit José Luis, der uns fröhlich den reparierten Konverter überreicht und gleich noch hilft ihn im Kofferraum einzubauen. Dann der grosse Moment, wird er tatsächlich funktionieren? Wir schalten ihn ein und hängen den Stabmixer dran. HURRA, er läuft!!! Grossartig! Wir sind überglücklich! José Luis ist unser Held des Monats November. Auf diesem Weg nochmal herzlichen Dank an Heinz für den erstklassigen Kontakt und an José Luis für die tadellose Reparatur.
In Bocas de Girón (ein Ort an der ehemaligen Eisenbahnstrecke) verdienen viele Männer ihr täglich Brot mit Schaufeln. Sie schaufeln tonnenweise Sand aus dem Fluss, um ihn dann zu verkaufen. Eine Equipe besteht aus 3-6 Männern, die gemeinsam einen LKW beladen. Ein LKW fasst 8 m³ und dafür gibt es umgerechnet rund 30 €. Wenn es gut läuft schafft eine Equipe 3 LKWs pro Tag. Die Arbeit ist unglaublich anstrengend, aber die Männer sind dennoch glücklich damit. Sie sagen, sie sind ihre eigenen Chefs und arbeiten quasi vor der Haustüre. Ausserdem war heuer ein gutes Jahr, denn der viele Regen hat dafür gesorgt dass der Fluss stets viel Sand mit sich brachte. Während in Trockenzeiten es keine Arbeit und somit kein Geld zu verdienen gibt.
In der Regel hat der Kolumbianische Arbeitnehmer einen Anspruch auf 15 Urlaubstage pro Jahr. Dazu kommen 18 gesetzliche Feiertage, die jeweils auf einen Montag gelegt werden. Also vergiss bei Deiner Reise durch Kolumbien nicht, der Montag könnte ein Feiertag sein.
Beinah jeder Ort ist in Längs- und Querstrassen angelegt, sozusagen im Schachbrett-Grundriss. Im Zentrum befindet sich in der Regel ein grosser Platz, an dessen Seiten sich die wichtigsten Gebäude befinden (Kirche, Rathaus, Schule, Kloster, etc.). Beinah jede Strasse ist eine Einbahnstrasse, die Richtungen wechseln sich meist zuverlässig ab. Sucht man etwas Bestimmtes (z.B. Friseur, Reifenhandel, Tierarzt, …) muss man das entsprechende Viertel finden, in dem dann alle Friseure, oder alle Reifenhändler oder alle Tierärzte sind.
Für uns war das Zurechtfinden in den Städten anfangs wirklich schwierig (v.a. die Sache mit den Einbahnstrassen). Den Sinn, warum man im einen Quartier z.B. alle Elektriker, im anderen Quartier z.B. alle Möbelmacher, im dritten wiederum alle Mechaniker usw. findet, hat sich uns jedoch noch nicht ganz erschlossen.
mbo
Wir verschiffen unseren Indi nach Mexiko und verlassen nach insgesamt 57 Monaten den Südamerikanischen Kontinent.
OK
Diese Website verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für Details.