Januar 2022

Unser Run zur Grenze wird ausgebremst

Wir stürmen nach Norden, doch die Grenze bleibt geschlossen. Nach einer Runde durch die Berge wagen wir erneut zu hoffen…

Gefahrene Strecke:  3´064 Km

Zeitzone: MESZ -6 Std.

Route:

Peru:  Paracas - Playa/Laguna Paraíso - Supe - Túcume - Abra Porcuya - Huancabamba - San Antonio de Pajon - Grenze La Balsa - San Ignacio - Jaén - Catarata de Yumbilla - San Pablo/Catarata Gocta - Chachapoyas - Los Organos - Tumbes - Grenze Tumbes


Anfang Januar noch in der Wüste, jetzt im Bergdschungel

Die schnelle Reise in den Norden


Bereits am 1. Januar starten wir unseren Run in Richtung Norden. Bis zur ecuadorianischen Grenze in Tumbes sind es immer noch schlappe 1‘550 Kilometer, die wollen wir zackig hinter uns bringen.


Während der langen Fahrt entdecken wir immer wieder riesige Hallen in der Landschaft. Ist die wüstenhafte Natur sonst zu nichts zu gebrauchen, für die Geflügelzucht taugt sie allemal. Zig Hühnerställe reihen sich wie ellenlange Gewächshäuser aneinander. Gut abgeschirmt vor den Blicken evtl. neugieriger Menschen. Nicht nur einmal begegnen wir auf den Strassen voll gestopften Hühnertransportern, auf denen die armen Viecher zusammengepfercht zum Schlachthof transportiert werden. Jan und ich wissen sehr wohl, warum wir in diesem Land das allseits sehr beliebte und äusserst billige „Pollo a la brasa“ verschmähen.


Vorbei an der Metropole Lima und anderen Städten ist der Müll entlang der Strassen und in der Natur unübersehbar. Je näher man einer „zona urbana“ kommt und je grösser diese ist, umso mehr Unrat häuft sich. Am Schlimmsten ist für uns in dieser Hinsicht die Durchquerung der Stadt Chiclayo. Wir sind sprachlos und lassen die Bilder sprechen…


Bisher haben wir kein Land kennen gelernt, in dem so viel gehupt wird wie in Peru. Es wird immer gehupt: zum Grüssen, vor jeder Kreuzung, als Warnung, beim Überholen, an der Ampel,… Taxis hupen sobald sie einen Fussgänger sehen - er könnte ja ein Taxi brauchen und Busse hupen um Passagiere anzulocken. Hab ich sonst immer geschimpft wenn Jan unser lautes Horn blasen lies, hat er jetzt mein vollstes Einverständnis.

Ein gar nicht schönes, aber doch sehr interessantes Erlebnis haben wir mit der Strassenpolizei. Jan überholt an einer Bodenschwelle einen klapprigen LKW und nimmt die durchgezogene Doppellinie nicht ganz ernst. Prompt steht hier ein Polizist und läuft auf uns zu, ohne jedoch irgendein Haltezeichen zu geben. Wir rollen also weiter. Im Rückspiegel entdeckt Jan wie der Polizist sich sputet sein Motorrad zu besteigen um uns zu folgen. Da haben wir wohl etwas falsch gedeutet und bremsen rasch unseren Indi.


Mit grimmigen Blick kommt der Polizist ans Fahrerfenster und verlangt eine Buße in Höhe von 1‘600 Peruanische Nuevo Sol, was umgerechnet etwa 375 € entspricht. Für was? Na zum einen wegen „Missachtung der Doppellinie“ und zum anderen wegen „Nichtbefolgung polizeilicher Anweisung“. Jan fragt „Wo steht das?“ und der Polizist hält ihm sein Gesetzesbüchlein unter die Nase, in dem zwei Artikel markiert und die Seiten sehr abgegriffen sind. Allerdings kosten diese beiden Vergehen zusammengerechnet nur 800 Soles. Wir versuchen den Mann in seiner Euphorie zu bremsen und erklären, dass seine Körpersprache uns in keinster Weise ein „Halt“ signalisiert hat und wir zeigen ihm synchron wie man ein eindeutiges „Stopp“ in Europa deutet . Der Polizist schwenkt ein, nennt uns zwei Verstösse aus seinem Bußgeldkatalog die billiger sind und nur 400 Soles kosten. Wir sollen wenigstens das bezahlen. Die Schuld muss persönlich in einer Bank auf ein offizielles Konto eingezahlt werden. Das auch noch… wir diskutieren weiter. Das Bußgeld wird nun billiger, der Polizist verlangt nur noch 200 Soles. Nach weiterem hartnäckigen Wortwechsel macht er es uns ganz preiswert und will nur noch 180 Soles für „Falschparken“ (was in etwa 42 € entspricht). Jan fragt ob er denn kein günstigeres Vergehen in seinem Strafbuch finden kann. Der Uniformierte verneint.

Wir wissen nicht genau wie es plötzlich dazu kommt, aber genau jetzt fährt ein schimpfender LKW-Fahrer an uns vorbei der den Polizisten beschwört, er solle sich gefälligst um die Autofahrer kümmern die ihn bei durchgezogener Doppellinie überholen. Ein zweiter Brummi-Fahrer macht‘s genau so. Abrupt zerreisst der Polizist unseren Strafzettel und gibt uns brüsk zu verstehen sofort weiter zu fahren. Das machen wir gerne und so rollen wir weiter unseres Weges in Richtung Norden ohne auch nur einen Pfennig bezahlt zu haben.

Es gibt aber auch schöne Impressionen auf der langen Strecke:

Häfen, wie wir sie in Europa nur noch als Postkarten-Sujets kennen

Die Wüste, Ton in Ton mit vielen Formen…

Ein typischer Reifen-Flicker: Er macht mit einfachsten Mitteln auf seine Dienste aufmerksam

Unser Stopp in Túcume


Nachdem die Landesgrenze zwischen Peru und Ecuador nun doch nicht am 4. Januar aufgemacht hat, treten wir nach 1‘050 gemachten Kilometern auf die Bremse und besuchen die Stadt Túcume und das dortige historische Museum. Wieder mal ein bisschen peruanische Kultur kann ja nicht schaden.


Die Pyramiden von Túcume sind keine Pyramiden im eigentlichen Sinne, es handelt sich hier viel mehr um Tempelberge, die aus ungebrannten Lehmziegeln erbaut wurden. Archäologen schätzen, dass die Pyramiden um 1100 n.C. gebaut und für religiöse Rituale genutzt wurden. Insgesamt befinden sich im ganzen Gebiet etwa 260 Stück. Die höchste der Pyramiden misst 30 Meter und die grösste hat einen Grundriss von beeindruckenden 700 x 280 Meter. Die letztgenannte gehört somit zu den größten Pyramiden der Welt.



Die Anlage mit den vielen Pyramiden im Modellbau.

Die Ausgrabungen sind überdacht, damit die Erosion durch Regen gestoppt wird.

Viele für uns nicht interpretierbare Verzierungen.

Im Museum sind historische Trachten und Tänze erklärt.

Die Region um Túcume wird landschaftlich vom Reisanbau bestimmt. Wusstest Du, dass pro Hektar im Durchschnitt 3-6 Tonnen Reis geernet wird? Ich habe gelesen in manchen Ländern (Australien, Ägypten) ernten die Reisbauern sogar 10-12 Tonnen pro Hektar. Rein rechnerisch ergibt das auf einen Quadratmeter Anbaufläche erstaunliche 1,2 Kilo Reiskörner. Das hätte ich nicht gedacht.


Aktuell ist Pflanzzeit und deshalb sieht man fleissige Arbeiter und teilweise ganze Familien knöcheltief im Wasser stehen um die Setzlinge auf den grossen Feldern zu platzieren. Wo es stehendes Wasser gibt sind Stechmücken (die Peruaner sagen „zancudos“) nicht weit. Sowohl Kriebelmücken als auch Moskitos machen uns speziell bei Sonnenuntergang schwer zu schaffen. Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen sind dann trotz Hitze Pflicht. Aber dennoch, auf dem schattigen Parkplatz beim Museo Túcume fühlen wir uns recht wohl und somit feiern wir hier am 5. Januar ganz gemütlich unseren 7. Hochzeitstag

Die Arbeit auf dem Reisfeld ist hart und mühsam.

Das Reisfeld links als Acker und rechts im prächtig satten Grün.

Die Fahrdämme machen die Wasserführung zwischen den Feldern möglich. Hier braust ein Tuk-Tuk an.

Der Blick auf ein Reisfeld über Bananenstauden hinweg - ungewohnt.

Unsere zweite Corona-Impfung ist bereits 5 Monate her und der Ruf nach einer Booster-Impfung wird lauter. Tatsächlich bekommen wir in Túcume die Möglichkeit für die Pfizer-Spritze. Diese Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen und halten artig unseren linken Oberarm hin.

Die Fahrt durch die Berge


Da es uns im Tiefland zu heiss ist, fahren wir in die Berge. Auf Höhen von rund 2‘000 Metern sind die Temperaturverhältnisse gleich viel angenehmer und die Nächte schön kühl. Auf dem Andenkamm stösst das Pazifik-Klima mit dem des Amazonas zusammen und das kann zu extremen Wetterwechseln führen. Uns erwischt ein gewaltiger Nebelsturm mit abgestürzten Temperaturen von nur noch 6 Grad. Auf der Fahrt von einem Tal in ein anderes, wechselt die Landschaft plötzlich. War sie gerade noch Dschungel-mässig feucht und saftig grün, ist sie ein Höhenzug weiter trocken und baumlos. Diese Mikro-Klimate wechseln sich in den Bergen im Norden Perus ständig ab.


Dies passiert auch mit den Strassenverhältnissen. Auf unserem Weg entlang der Ecuadorianischen Grenze ist der Weg in einem hervorragenden Zustand. Er scheint neu gemacht worden zu sein und so stellen wir uns auf eine gemütliche Fahrt in Richtung Osten ein. Aber falsch gedacht. Der Strassenbau ist noch im vollen Gange und nachdem wir die aktuelle Baustelle passieren, merken wir erst was es heisst, wenn es in den Peruanischen Bergen geregnet hat. Drecklawinen und Felsstürze verschütten die Route. Die Strecke wird schlammig und die Fahrrillen füllen sich mit Wasser. Wir rufen uns den Satz ins Gedächtnis, den uns Onkel Franz (ehem. Missionar in Kenia) eingebläut hat: „Nicht entmutigen lassen!“ Ausserdem fährt uns ein Toyota Hilux voraus. Wenn der da durchkommt, dann schaffen wir das auch. Aber die Strassenverhältnisse werden immer verheerender. Uns macht nicht nur der Morast zu schaffen, wir kämpfen auch mit der Spurbreite des Pfades. Vor einer unheimlich engen Stelle hält Jan an. Wenn links der bereits vom vielen Wasser ramponierte Boden nachgibt, werden wir abstürzen. Wir atmen tief ein und aus. Das Adrenalin lässt unser Herz pochen. Mit einem beherzten „Nicht entmutigen lassen!“ und „Der Hilux ist da auch durchgefahren“ gibt Jan Gas. Während ich noch sag „Fahr so schnell wie möglich drüber!“ fängt Jan schon an zu fluchen. Im Rückspiegel sieht er wie der lose Matsch unter dem linken Hinterrad in die Tiefe stürzt. Werden wir davonkommen? Jan drückt aufs Pedal, nichts wie weg hier. Erst in sicherer Entfernung wagen wir zu stoppen. Was war das gerade? Haben wir es übertrieben? Haben wir zwei starke Schutzengel? Warum fahren wir überhaupt auf dieser Scheiss-Piste? Aber jetzt stecken wir mittendrin und die Bergbewohner versprechen uns „nicht mehr weit, dann wird die Strecke besser“. Wir vertrauen auf die Aussagen und fahren hoffnungsvoll weiter. Dieses „nicht mehr weit“ bringt uns noch zwei-drei weitere bedrohliche Situationen, aber das „dann wird die Strecke besser“ stimmt Gott sei Dank.


Eine kurvige Strasse schlängelt sich den Hang entlang.

Noch ist die Strasse gut. Idyllisch mit Schwein, Esel und Gockel…

Dann kündigt sich eine Veränderung an. Wer hätte gedacht dass all die Baufahrzeuge nicht vom Tal her hochtransportiert werden, sondern über den Pass. Wir nicht.

Die Qualität der Strasse lässt arg nach. Eng, aber immer noch stabil.

Jetzt wird es schwieriger - überall ist der Hang abgerutscht, die Strasse ein einziger Pflotsch.

Der Indi bahnt sich seinen Weg durch den Matsch - kontrolliertes Lenken ist eher schwierig.

Jetzt reicht’s langsam! Das wäre eine der letzten Möglichkeiten zur Umkehr. Aber man denkt ja immer an das Positive: Die Baustellenfahrzeuge müssen doch auch vom Tal gekommen sein…

Jetzt geht’s runter, zum Fluss. Das ist die Krönung: Matsch, steil abwärts, von der Strasse kaum mehr was zu erkennen und links der Abhang…

Das Finale: auf der anderen Seite des Flusses steil, sehr steil bergauf.

Nach der Tortur die Prüfung des Unterbodens. Der Indi hat ein paar Mal aufgeschlagen, aber es ist kein Schaden zu entdecken. Wir sind stolz auf unseren Indi, wollen aber ein solches Risiko nie mehr eingehen.

Auf einer Passage von etwa 12 Kilometer entlang steilster Berghänge haben wir extrem gelitten und mussten starke Nerven zeigen. Aber jetzt geht der Holperweg weiter, als hätte es in den letzten Tagen keinen Tropfen geregnet. Wo wir wieder beim Thema Mikroklima wären.

Im Gegensatz zum Tiefland und entlang des Meeres, empfinden wir es hier in den Bergen als extrem sauber. Wir sehen kaum Abfall in der Natur und wissen nun, in Peru gibt es offensichtlich auch vernünftige Menschen.


Die Peruaner leben in dieser Gegend hauptsächlich von der Landwirtschaft. Allerorts entdecken wir Plantagen mit Kaffee, Kakao, Zuckerrohr, Mais und Bananen. Die Böden werden mühsam von Hand oder mit Ochsengespannen bearbeitet. Als Lasttiere dienen Esel, denn nur die wenigsten Familien können sich zum Transport ihrer Waren ein eigenes Fahrzeug leisten. Neben dem Anbau verschiedener Nutzpflanzen hat jedes Haus seinen eigenen Tierpark. Hühner und Puten, Ziegen und Schafe, Schweine und Mulis sind die häufigsten Tiere, die es neben Hunden und Katzen auf dem Land gibt.


Da wir mit einer Kaffeemühle ausgerüstet sind und täglich frisch gemahlenen Kaffee bevorzugen, fragen wir Einheimische eines Bergdorfes, ob wir frisch geröstete Bohnen kaufen können. Ja, sehr gerne. Wir bestellen 2 Kilo und Jan gibt den Auftrag die Bohnen extra stark zu rösten. Am nächsten Tag bringt uns ein junger Mann 3 Tüten mit noch warmen und unübersehbar schwarz gerösteten Kaffeebohnen. Der Auftrag wurde also ausgeführt. Von den 2 Kilo sind letztendlich noch 1,4 kg Trockengewicht übrig geblieben. Dafür bezahlen wir günstige 30 Sol (ca. 7 €). Und was sollen wir sagen, schon seit Ewigkeiten hatten wir keinen so feinen Kaffee mehr. Mit unseren italienischen Kaffeebereitern schmecken die Bohnen sowohl zum Frühstück, als auch als starker Espresso nach der Abendmahlzeit. Der Kauf hat sich voll und ganz gelohnt.

Wir spazieren zum Catarata de Yumbilla - eine wunderschöne Wanderung im Bergdschungel

Banda trägt neuerdings mit Stolz ihren eigenen Rucksack.

Die Vegetation ist üppig - riesige Farnblätter am Wegesrand

Herrliche Aussicht auf den Catarata Gocta.

Auch ein Mittagsschlaf darf mal sein.

Nachdem wir in der Stadt Jaén einige Besorgungen erledigt haben, planen wir den Besuch des dritt-höchsten Wasserfalls der Welt. Offiziell ist dies mit 771 Meter Fallhöhe der imposante Catarata Gocta. Aber inoffiziell ist der nah gelegene unbekannte Catarata de Yumbilla mit ganzen 870 Meter doch noch ein Stückchen höher. Wir halten uns aus dem Streit raus und geniessen mit zwei herrlichen Wanderungen beide Wasserfälle.


Den Abschluss unserer Runde durch die Berge bildet die hübsche Stadt Chachapoyas. Die Hauptstadt der Region Amazonas auf rund 2’500 Meter Höhe, ist DER Ausgangspunkt für die Erkundung der vielen historischen Stätten vergangener Kulturen in dieser Region. Bereits 2016 haben wir die Mausoleen von Revash, die Festungsanlage Kuelap und vieles mehr besucht. Der bisher unbekannte Norden Perus ist gar nicht mehr so unbekannt und wird immer mehr und erfolgreicher touristisch erschlossen. Wir behaupten: „Chachapoyas ist das Cusco von morgen“.


Hier wird der Catarata Yumbilla und andere Wasserfälle erklärt. Der Yumbilla fällt in 3 Stufen.

Die obere Stufe des Catarata Gocta

Überall stürzt Wasser runter - eine unglaublich schöne Landschaft

Unsere Bemühungen zum Grenzübertritt nach Ecuador


Man beachte: Eine Ausreise aus Peru über die Landesgrenze ist nur mit Genehmigung der Peruaner möglich. Für die Einreise nach Ecuador über die Landesgrenze bedarf es ebenfalls einer Genehmigung. Um diese beiden Bewilligungen zu erhalten bedarf es der Hilfe der landeseigenen Botschaft.

Erwähnen möchten wir: Die Ein- und Ausreise für Touristen über den Luftweg ist ohne Probleme möglich.

Das bedeutet für uns: Dieser Prozess hat in keinster Weise mehr etwas mit dem Thema „Corona-Risikominimierung“ zu tun, sondern ist eine rein politisch und/oder wirtschaftlich getriebene Sache.


  • Die erhoffte Grenzöffnung am 4.1. bleibt aus.
  • Am 5./6. Januar bitten wir sowohl die Schweizer Botschaft in Lima (Peru), als auch die Deutschen Botschaften in Lima und Quito (Ecuador) um Hilfe. Alle lehnen eine Unterstützung ab. Die Schweizer helfen nur bei Gefahr von Leib und Leben. Die dt. Botschaft Lima antwortet, wir sollen eine Verschiffung unseres Fahrzeuges ab Peru ins Auge fassen. Die dt. Botschaft Quito behauptet, die Aussage des peruanischen Konsulats die eigene Botschaft könne bei der Einreise helfen, sei eine Falschaussage.
  • Am 18.1. besuchen wir die kleine Grenze in La Balsa. Wir zeigen den Peruanern unser Dokument, welches wir zur Einreise nach Peru bekommen haben. Erst jetzt wird uns klar, mit diesem Dokument haben wir bereits die Erlaubnis zur Ausreise, allerdings über den Grenzübergang in Tumbes. Die Ecuadorianischen Grenzbeamten in La Balsa bestätigen uns, wir sollten in Tumbes nach Ecuador einreisen können.
  • Nach Gesprächen mit den Motorrad-Reisenden Sabine & Wolfgang von „ride2kite“  werden wir ermutigt einen weiteren Versuch zur Grenzüberquerung zu starten. Dafür sollen wir in der Stadt Chachapoyas zur Cancillería (Aussenstelle der Migración Peru) gehen um Abklärungen zu treffen. Am 27.1. wird uns vom „Oficina desconcentrada de Amazon“ in Chachapoyas nochmals bestätigt, die Ausreise aus Peru ist bereits genehmigt. Der freundliche Herr ruft für uns sogar das Ecuadorianische Konsulat in Tumbes an und auch dieses bejaht, wir können nach Ecuador einreisen.
  • Sofortige Abfahrt zur 850 Kilometer entfernten Grenze bei Tumbes.
  • Am Samstag, den 29.1. zur Mittagszeit stehen wir an der Grenze, bereit zur Ausreise. Unser Permiso zur Ausreise ist in Ordnung, allerdings fehlt das Permiso zur Einreise nach Ecuador. Man schickt uns zur Ecuadorianischen Cancillería in Tumbes.
  • Montagmorgen am 31.1.: Auf dem Gehsteig führen wir eine lange Diskussion mit dem Herrn des Ecuadorianischen Konsulats in Tumbes. Er beharrt darauf, uns könne nur die landeseigene Botschaft helfen eine Einreisegenehmigung für Ecuador zu erwirken. Dafür bedarf es nur einem einfachen Schreiben an das Ecuadorianische Aussenministerium. Der Herr vom Konsulat ist so nett und schickt uns die Art und Weise zum Vorgehen per eMail.
  • Wir leiten das eMail an die beiden bereits erwähnten Deutschen Botschaften weiter. Quito antwortet nicht, Lima kann sich unserer Bitte erst kommender Woche annehmen.
  • Jan telefoniert mit der Schweizer Botschaft in Quito (Ecuador) und erklärt unsere Lage. Der Herr Konsul ist sehr sympathisch und bittet uns ihm das eMail mit der Vorgehensweise weiterzuleiten. Er möchte sich unserem Problem annehmen.


Wie dieser Fall weitergeht, werden wir erst im Monat Februar erfahren.

Hier ist Schluss. Die Grenze ist zu, jedenfalls für uns.

Der Schlagbaum ist unten, Stacheldraht versperrt die Strasse, ein Gitterzaun macht alles dicht. Trotz den Sicherungsmassnahmen kann man ganz einfach über die Grenze spazieren - wenn man will

Unsere Wartezeit in Tumbes…


… verbringen wir am Strand. Genauer gesagt 15 Kilometer südwestlich der Stadt nahe dem Ort Caleta Cruz. Landschaftlich können wir uns nicht beklagen: Rauschendes Meer am mit Palmen gesäumten, kilometerlangem Sandstrand. Wettertechnisch ist es allerdings für uns eine kleine Herausforderung: es gibt keinen Schatten für unseren Indi und das Klima ist feucht-heiss. Das heisst die Nächte verbringen wir wie im Backofen und die Feuchtigkeit lässt den Schweiß aus unseren Poren treiben. Auch das ein oder andere Moskito kann einem schon mal den Schlaf rauben.


Wir sind hier nicht alleine. Der Brite Roger und sein Bruder, der Neuseeländer Dave (https://m.facebook.com/tristinanddave/) wollen mit ihren Motorrädern ebenfalls nach Ecuador ausreisen und warten wie wir, auf die Unterstützung ihrer Botschaften. Geteiltes Leid ist halbes Leid und so geben wir uns gegenseitig die nötige moralische Unterstützung, die bitter nötig ist.

mbo

Plan

Februar 2022

Wir hoffen auf eine schnelle Ein- und Durchreise von Ecuador um zügig unser Ziel Kolumbien zu erreichen.

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