Neufundland: Grates Cove National Historic Site - Bay de Verde - Old Perlican - Heart‘s Content Cable Station - Dildo - St. Lawrence - Harbour Mille-Little Harbour East - USAF RB-36 Plane Crash Site - Trinity - Port Rexton - Elliston - Bonavista - King‘s Cove - Tickle Cove - Cape Freels - Twillingate - Botwood - Leading Tickles - Glover’s Harbour - Grand Falls-Windsor - King‘s Point - Harry‘s Harbour - Bottle Cove - Corner Brook - St. Pauls - Gros Morne National Park - St. Anthony - L'Anse aux Meadows National Historic Site - Nameless Cove - St. Barbe
Labrador: Blanc Sablon - Point Amour Lighthouse - St. Lewis
Gefahrene Kilometer: 3´326
Zeitzone: MESZ -6 Std.
Obwohl wir schon in Nova Scotia dachten hier leben die freundlichsten Menschen Kanadas, wurde uns prophezeit die Neufundländer seien noch viel freundlicher. Wir haben das kaum geglaubt. Was wir nun aber auf dieser Insel an Gastfreundlichkeit erleben, ist wirklich nicht zu toppen. Wie bereits im Juli-Bericht erwähnt, treffen wir immer wieder Menschen die uns mit leckeren Sachen beschenken. Aber nicht nur das, wenn wir Frischwasser benötigen, nehmen uns die Newfies für die Befüllung mit zu sich nach Hause. Suchen wir einen Schlafplatz in bewohnten Gebieten, laden sie uns zu sich aufs Grundstück ein. Wir fühlen uns stets herzlich willkommen und bekommen nebenbei noch wertvolle „Geheimtipps“ für unsere Weiterreise. Speziell erwähnen möchte ich dabei folgende vier Begegnungen:
Im Fischerdorf Old Perlican lernen wir Coop (sprich kuːp) kennen. Ein waschechter Newfie und langjähriger Fischermann wie er im Buche steht. Coop lädt Jan dazu ein mit ihm fischen zu gehen und zwar den leckeren Cod-fish (Kabeljau), den wir nun schon ein paar mal zum Abendessen hatten. Da fackelt Jan nicht lange und sagt Ja. Prompt am nächsten Tag um 09:00 Uhr wird Jan in Gummistiefeln von Coop abgeholt und es geht für die beiden im kleinen Motorboot raus aufs offene Meer. Dabei lernt Jan den Unterschied zwischen „Trouting“ und „Fishing“. Trouting (zu deutsch“Forellen fischen“) nennen die Neufundländer das ganz normale Fischen mit der Angel. Beim Fishing jedoch wird ein Dreizack ins Wasser gehängt und man wartet einfach bis ein Fisch hängen bleibt. Coop, als routinierter Fischer, weiß natürlich ganz genau wo man nach dem Cod suchen muß um erfolgreich zu sein. Kaum hat er die richtige Stelle gefunden, ziehen die beiden Männer einen Cod-fish nach dem anderen an Bord. Ein anderer Kanadier meinte hinterher, dies könne man eigentlich nicht mehr als „Fishing“ bezeichnen, sondern man müße eher „Harvesting“ dazu sagen (ernten).
In Tickle Cove lernen wir Gerry kennen, der uns einen Stellplatz direkt bei sich auf der Baustelle anbietet. Ganz alleine baut er sich hier eine kleine Sommerresidenz für den Ruhestand. Nach unserer Übernachtung stellt sich heraus, er hat heute Geburtstag. Da wir uns sehr gut miteinander verstehen und damit er nicht alleine feiern muss, entschliessen wir uns spontan eine weitere Nacht hier zu bleiben und Gerry zu uns in den Indi zum Abendessen einzuladen. Wir kochen Cod-Fisch mit Risotto und zur Nachspeise gibt es selbst gebackene Schoko-Brownie.
In Botwood lernen wir Charlie Johnston kennen. Der Wandmaler und Bildhauer ist einer der Künstler, welche im Hafenstädtchen anhand von beeindruckenden Wandmalereien das kulturelle Erbe und die Geschichte der Region darstellen. Er arbeitet gerade an seinem jüngsten Kunstwerk und nimmt sich die Zeit für einen kleinen Plausch mit uns. Dabei erfahren wir den Hintergrund der Malereien und wer die Künstler sind. Bevor wir uns verabschieden wird unser Treffen noch mit einem Selfie festgehalten.
In King‘s Point sind wir noch nicht mal aus dem Auto ausgestiegen, kommt uns schon eine freundliche Frau entgegen um uns ausführlich über die Sehenswürdigkeiten und Wanderwege der Region zu informieren. Dabei erfahren wir, dass heute im Dorf ein unkonventioneller Kinoabend stattfindet, zu dem man seine Sitzgelegenheit am besten selbst mitbringt. Es wird das Neufundländer Film-Drama „Sweetland“ nach einem Roman von Michael Crummey vorgeführt. Selbstverständlich wollen wir uns das nicht entgehen lassen und gehen hin. Die kleine Überraschung, es gibt gesalzene Popcorn und die erst noch gratis…
Man hat immer die Vorstellung Neufundland liegt hoch im Norden Kanadas, da täuscht man sich allerdings gewaltig. Würde man die Insel entlang der Breitengrade einfach nach Europa rüber schieben, läge Neufundland irgendwo zwischen den Städten Bern (CH) und Dortmund (D).
Dementsprechend ist auch unser Wetter auf Neufundland. Von wegen kalt, neblig und regnerisch wie wir es erwartet hatten, ist es sommerlich warm und sehr sonnig. Nur die hohe Luftfeuchtigkeit macht uns zu schaffen, das Klima ist meist sehr schwül und durch die Nacht schlägt sich die Feuchtigkeit im und am Fahrzeug nieder. Da heisst es stets gut lüften, damit es in den Schränken nicht zu modern anfängt.
Geologisch gesehen ist Neufundland wie ein Puzzle, das Teile uralter Kontinente vereint! Die Insel besteht aus Stücken von Europa und Nordamerika, die vor etwa 500 Millionen Jahren bei der Kollision der Kontinente verschmolzen sind. Im Westen findet man Gesteine, die einst Teil Nordamerikas waren, während der Osten Neufundlands einst zu Europa gehörte. Diese geologische Grenzlinie wird als die „Iapetus-Sutur“ bezeichnet, benannt nach dem uralten Iapetus-Ozean, der die Kontinente einst trennte. Neufundland ist auch für seine gut erhaltenen, 565 Millionen Jahre alten Fossilien bekannt, welche quasi als Fenster in die Urzeit des Lebens dienen.
Die Küsten Neufundlands könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf einer Länge von beinah 10’000 Kilometer erstrecken sich herrliche Sandstrände, steile Felswände, das Ufer säumende dichte Wälder oder saftig grüne Wiesen. Am beeindruckendsten sind dabei für uns die gigantischen Steilküsten, welche uns mit imposanten Gesteinsformationen und außergewöhnlichen Skulpturen begeistern. Die wilde Kraft des Ozeans, der Wind, die Wellen und Eis haben über einen Zeitraum von Millionen von Jahren durch die ständige Erosion die weichen Gesteinsschichten abgetragen und härteres Gestein freigelegt. Es ist, als hätte die Natur ihr eigenes Kunstwerk erschaffen, indem sie das überflüssige Material weggewischt hat – ein gigantisches geologisches Sandstrahl-Projekt, das Neufundland in ein Paradies für Felsliebhaber verwandelt hat!
Kleiner Exkurs: Im Osten Neufundlands ist der Boden, bzw. das Gestein sehr eisenhaltig. Dadurch ist das Wasser ebenfalls sehr eisenreich und oft rot gefärbt. Auch wir tanken mal rotes Frischwasser, das zwar komisch aussieht, aber geschmacklos ist. Als wir ein andermal zu diesem eisenhaltigen Wasser chloriertes Wasser füllen, gibt es anscheinend eine chemische Reaktion, denn plötzlich hat das ursprünglich geschmacksneutrale Wasser einen merkwürdigen Nachgeschmack. Dies veranlasst uns dazu unsere zwei Frischwassertanks zu leeren und mit frischem Wasser wieder aufzufüllen.
Während unserer sechs-wöchigen Fahrt durch Neufundland sehen wir unglaublich viele Tiere wie z.B. Biber, Otter, Hasen, Eichhörnchen, Füchse, Seesterne und ganz viel fliegendes Federvieh. Eine unerwartete Begegnung mit zwei Ottern ist etwas unglücklich. Der Jagdinstinkt unserer Banda bricht durch und veranlasst sie den Ottern hinterher zu rennen. Den Wildtieren ist nichts passiert, aber der Hund holte sich schmerzhaft ein paar neue Narben im Gesicht.
Stets halten wir Ausschau nach Elchen (englisch: Moose), aber außer „Morris the Moose“ will uns lange kein echter Elch vor die Augen treten. Das Glück will es, daß wir an unserem vorletzten Tag auf Neufundland tatsächlich noch einer Elch-Kuh am Waldesrand beim Grasen zuschauen können. Hätten wir kein Moose gesehen, so haben wir wenigstens in Neufundland gelernt wie ein Elch schmeckt. Das Fleisch war ebenfalls mal ein Geschenk eines gastfreundlichen Neufundländers.
Neben Weißkopfseeadlern und Moorhühnern gehören die hübschen Papageientaucher zu unseren speziellen Begegnungen mit der beflügelten Tierwelt. Papageientaucher, auch Puffins genannt, verbringen den Großteil des Jahres auf dem offenen Meer und kommen nur für die Brutzeit an Land. Diese beginnt gewöhnlich im Mai und dauert bis Ende August/Anfang September. Ein Papageientaucher legt normalerweise ein Ei pro Brutzeit. Das Ei wird in einer Nesthöhle abgelegt, die oft in einer Felsspalte oder in einem selbst gegrabenen Bau in der Erde liegt. Die Brutzeit dauert etwa 40 bis 45 Tage, und sowohl das Männchen als auch das Weibchen beteiligen sich am Brutgeschäft und an der Aufzucht des Kükens. Ist die Brutzeit vorbei, fliegen die Puffins wieder weit hinaus aufs offene Meer, um zu ihrem eigentlichen Lebensraum zurückzukehren.
Leider nur die Nachbildung eines weiteren faszinierenden Tieres sehen wir in Glover‘s Harbour, nämlich „The Giant Squid of Thimble Tickle“. Im Jahr 1878 zogen Fischer im kleinen Thimble Tickle einen riesigen, fast 11 Meter langen Riesenkalmar aus dem Wasser. Das Ungetüm wehrte sich mit seinen Tentakeln und versprühte Tinte, doch am Ende wurde es bezwungen. Der Vorfall machte weltweit Schlagzeilen und wurde zu einer der ersten gut dokumentierten Sichtungen eines Riesenkalmars – ein echtes Monster der Tiefsee, direkt vor der Küste Neufundlands!
Stell dir vor, du befindest dich auf einer Reise entlang der wilden Küsten Neufundlands, wo das Meer und der Himmel voller Geschichten sind – einige sind heldenhaft, andere tragisch, aber alle tief mit der Geschichte dieses mystischen Landes verwoben.
Unsere Geschichte beginnt an einem stürmischen Februarabend im Jahr 1942, als drei US-Amerikanische Militärschiffe nahe Chambers Cove in schwere See gerieten. Sie kämpften gegen gigantische Wellen und tückische Riffe, doch die Natur war stärker. Die Schiffe strandeten – zerfetzt von den Felsen, die unsichtbar unter der Oberfläche lauerten.
Fährt man, so wie wir, entlang der Küste Neufundlands, wiederholt sich diese Erzählung von versunkenen Schiffen und Fischerbooten unzählige Male.
Aber Neufundlands Historie ist nicht nur von Schiffen geprägt, sondern auch von den Lüften. Im Jahr 1953 z.B. zog ein schweres Gewitter auf, als ein amerikanisches Flugzeug, eine RB-36, in die Dunkelheit über dem Eisbergmeer geriet. Die Maschine verlor die Orientierung und die Navigatoren kämpften um den Kurs zu halten. Doch kurz darauf zerschellte der riesige Bomber in den Bergen nahe Burgoyne's Cove.
Doch Neufundland ist nicht nur ein Ort tragischer Geschichten, sondern auch technologischer Pionierarbeit. Der Kampf gegen die gefährlichen Küsten führte dazu, dass an vielen Klippen majestätische Leuchttürme errichtet wurden. Der Bonavista-Leuchtturm, stolz und unerschütterlich, ist ein Beispiel dafür wie Technik dem Menschen half dem Meer zu trotzen. Seine Lichter warnten Kapitäne vor den Riffen, die so viele Schiffe verschluckt hatten. Noch heute steht er als Symbol der Widerstandskraft an der Küste.
Und dann gibt es noch Heart’s Content, wo im Jahr 1866 wichtige Geschichte geschrieben wurde: Hier landete das erste transatlantische Telegraphenkabel, das die alte Welt mit der neuen verband. Es war als hätten die Menschen ein unsichtbares Band über den ungezähmten Ozean gespannt um Worte und Nachrichten auszutauschen. Dauerte es vorher mehrere Wochen eine Nachricht per Schiff über den Atlantik zu schicken, werden Botschaften jetzt innert weniger Minuten oder Stunden übermittelt. Eine bahnbrechende technische Meisterleistung in einer Zeit, in der die Natur noch den Takt der Menschheit bestimmte.
Vor langer Zeit landeten die ersten mutigen Siedler an den rauen Küsten Neufundlands – Wikinger. In L'Anse aux Meadows errichteten sie um das Jahr 1’000 die erste europäische Siedlung in Nordamerika, lange bevor Kolumbus auf die Idee kam die Neue Welt zu entdecken.
Jahrhunderte später, im 18. Jahrhundert, kam Captain James Cook nach Neufundland. Mit seinen Karten veränderte er die Welt – er brachte Ordnung ins Chaos der Küstenlinien und half die Region für künftige Siedler zugänglich zu machen.
Diese Siedler kamen hauptsächlich aus Irland, Großbritannien und Frankreich auf der Suche nach einem neuen Leben. In Grates Cove, einem abgelegenen Küstendorf, erinnert heute noch das National Historic Site „Walled Landscape of Grates Cove“ mit seinen alten Steinmauern an die frühe Gemeindeorganisation der Siedler.
So ist Neufundland heute ein Ort wo die Spuren der Wikinger, die Entdeckungen Cooks und das Erbe der Einwanderer alle Teil der einzigartigen Geschichte sind.
Während unserer Zeit in Neufundland unternehmen wir unzählige Wanderungen, die uns durch einige der atemberaubendsten Landschaften führen. Die Vegetation ist üppig und vielfältig – der Boden ist oft dicht mit Moos bewachsen und man kann überall kleine rote Beeren entdecken und Heidel- und Himbeeren naschen. Besonders faszinierend ist die Provinzblume Neufundlands und Labradors, nämlich die fleischfressende „Rote Schlauchpflanze“ (Sarracenia purpurea) die in sumpfigen und moorigen Gebieten wächst und sich durch den Fang kleiner Insekten am Leben hält.
Eine herausfordernde Wanderung führt uns bei King’s Point auf den Alexander Murray Trail, wo es mehr als 2’200 Stufen zu bewältigen gibt – ein kleines Abenteuer das mit einer großartigen Aussicht belohnt wird. Auch Harry’s Harbour bietet idyllische Wanderwege die durch ruhige, bewaldete Gebiete führen, während St. Pauls mit seinen rauen Küsten und saftig grünen Wiesen beeindruckt.
Die Wanderungen in Neufundland bringen uns nicht nur der Natur näher, sondern zeigen uns auch wie vielfältig und lebendig dieses Land ist.
Neben den grandiosen Landschaften und charmanten Fischerdörfern findet man in Neufundland etliche kleine Brauereien. Da wären zum Beispiel die Brauereien in Quidi Vidi, Bay de Verde, Dildo, Port Rexton und Corner Brook.
Aber was hat Dildo mit Bier zu tun? Nun, Dildo ist besonders berühmt – und das nicht nur wegen seines amüsanten Namens. Dildo wurde nämlich vor ein paar Jahren regelrecht viral, als ein amerikanischer Late-Night-Show-Moderator den Ort zum „Schauplatz“ für diverse Witze machte. Kein Wunder also, dass die Menschen jetzt extra nach Dildo pilgern – nicht nur für ein Lachen, sondern auch für das örtliche Bier.
Apropos Bier: Die kleinen Brauereien in Neufundland überraschen mit wirklich außergewöhnlichen Kreationen. Ob Heidelbeer-, Mango- oder Himbeeraroma – hier wird so ziemlich alles ins Bier gemischt was man sich vorstellen kann und das sehr erfolgreich. Die Kundschaft reißt sich geradezu um den aromatisierten Gerstensaft. Jan und mich gruselts aber nur schon beim Gedanken an so ein Gemisch. Wir bleiben da lieber beim klassischen Bier oder trinken ein IPA (Indian Pale Ale), das wir neuerdings auch nicht schlecht finden. Wer hätte das gedacht?
In Neufundland werden wir vom Problem verfolgt öffentliche Abfalleimer, bzw. Müll-Entsorgungsstationen zu finden. Noch nie mußten wir unseren Unrat so lange spazieren fahren, bis wir doch mal einen Güssel-Kübel gefunden haben.
Vom Otter-Kampf habe ich bereits weiter oben berichtet. Außer einer blutenden Nase und einer kalten Dusche hat unsere Banda glücklicherweise nichts Böses davon getragen.
Tollwut-Impfung: Obwohl es mittlerweile Studien gibt die besagen, daß eine Tollwut-Impfung bei Hunden nur alle drei Jahre nötig ist, beharrt das Land Mexiko immer noch darauf, daß ein Haustier bei der Einfuhr jährlich gegen Tollwut geimpft sein muß. Da wir für den Winter wieder nach Mexiko reisen werden, müssen wir also die Impfung machen lassen. Und da geht das Problem schon los: Finde in Kanada mal einen Tierarzt, der spontan Zeit hat Deinen Hund zu impfen. Keine Chance! Wir werden mit Wartezeiten von bis zu drei Monaten konfrontiert. Wir telefonieren uns die Finger wund und diskutieren persönlich in einigen Veterinär-Praxen mit den Tierarzt-Helferinnen um einen Termin zu bekommen. Es ist schwierig. Erstens weil die Veterinäre total ausgebucht sind und zweitens, weil sie sich weigern eine jährliche Impfung zu setzen, wo es doch gar nicht nötig wäre. Im Städtchen Corner Brook haben wir Glück: die Praxis-Assistentin kann uns nicht abwimmeln, versteht unser Problem und gibt uns deshalb direkt einen Termin beim Veterinär. Wir sind überrascht was man mit ein wenig Hartnäckigkeit doch so alles erreichen kann. Bei der Konsultation mit dem Arzt stellt sich heraus, daß eine Über-Impfung (so wie es die Tierarzt-Helferinnen immer gennant haben) keine Gefahr darstellt und unsere Banda nun mit viel Verständnis die Tollwut-Impfung bekommt. Eine ½ Stunde später und um 180 CA$ ärmer verlassen wir zufrieden die Tierarzt-Praxis.
Zu viele Heidelbeeren ist unsere Diagnose, als sich unser Hund ganz offensichtlich mit Magenschmerzen gar nicht mehr recht bewegen mag und den ganzen Tag nur faul rumliegt. Banda ist in Neufundland tatsächlich auf den Geschmack gekommen und frisst liebend gerne Heidel- und Himbeeren.
Am Freitag, den 30. August verlassen wir nach 6 Wochen das von uns so lieb gewonnene Neufundland. Obwohl die Fähre mehrmals täglich pendelt, ist sie voll ausgebucht und wir sind froh im Voraus reserviert zu haben. Für die 35 Kilometer lange Überfahrt braucht die Fähre etwa 1 ¾ Stunden und kostet uns umgerechnet 30 CHF. So schnell geht‘s und wir sind schon wieder auf dem kanadischen Festland. Für die, die das nicht wussten: „Neufundland und Labrador“ bilden gemeinsam eine Provinz. Ihr politisches System basiert auf dem Westminster-System.
Unsere allererste Nacht in Labrador verbringen wir beim „Point Amour Lighthouse“. Der 1857 erbaute Leuchtturm ist mit 33,2 Metern der höchste in Neufundland und Labrador und der zweithöchste von ganz Kanada.
Am letzten Tag des Monats August erreichen wir den östlichsten, mit Auto erreichbaren Punkt des Kanadischen Festlands. Hier läuft uns gleich auch noch ein Schwarzbär über den Weg. Ich weiß nicht wer mehr erschrocken ist. Ich oder der Bär…? Auf jeden Fall war er so schnell wie er gekommen ist, auch wieder weg. Leider…
Über den Trans-Labrador-Highway fahren wir zurück in die Provinz Quebec. Von dort wollen wir in die USA einreisen und weiter in Richtung Mexiko.
© Copyright by Jan Hiddink und Marita Bottner - www.majanta.net - 2023 / 2024