Standort
„Complejo Turístico La Banda“ in Belén, Provinz Catamarca, Argentinien
Sinnbildlich für diesen Monat: Gemütlichkeit, stationär und nicht fahrend mit vielen sozialen Kontakten
Wenn man nicht täglich von einem Ort zum anderen reist, sondern sich immer an ein und demselben Ort aufhält verschieben sich die Prioritäten. Anstelle der täglichen Routenplanung, steht nun die Küchenplanung an erster Stelle. „Was kochen wir heut?“, diese Frage stellen wir uns bereits beim ausgiebigen Frühstück. Und da wir fürs Kochen, Grillen und Backen unendlich viel Zeit haben, experimentieren wir auch gerne.
Manchmal scheitern wir zwar an unseren neuen Versuchen (wie z.B. an der Orangenmarmelade mit karamellisierten Walnüssen, die jetzt ehrlicherweise nicht ganz so gut geworden ist wie wir uns vorgestellt hatten), aber meistens speisen wir vorzüglich.
Der Nachbar - sofort ist er mir zur Hand und hilft bei der Ernte der Orangen
Es ist viel Arbeit das wenige Fruchtfleisch herauszuschneiden. Aber ich - Jan - finde die Konfitüre ist gut gelungen; sie sieht nur ein wenig „schmutzig“ aus durch das Karamellisieren
Dafür ist die Pflaumen-Konfitüre im Bild links zu erwähnen:
sieht gut aus und schmeckt auch gut…
Unbedingt auch zu erwähnen: unsere Kaffee-Mühle. So gibt es jeden Morgen frisch gemahlenen Kaffee. Leider trinken die Argentinier kaum Kaffee und so ist das Angebot an Bohnen recht klein.
Ob Älpler-Magronen, gefüllte Paprikaschoten, Süßkartoffel-Auberginen-Auflauf oder bestes argentinisches Rindfleisch. Jede dieser Mahlzeiten wird von uns mit viel Liebe zubereitet und das schmeckt man auch. Jeweils ein kleines Bier oder einen guten Schluck Wein dazu, rundet die Mahlzeit ab.
Aktuell haben wir Walnuss-Erntezeit. Entsprechend werden diese Nüsse bereits geknackt und sortiert zum Kauf angeboten. Gerade mal 300 Argentinische Peso (für uns umgerechnet 3,- €) bezahlt man für ein ganzes Kilogramm dieser feinen Ware, was uns dazu veranlasst regelmässig Walnussbrote zu backen.
Dies durften wir während einer Einladung bei einer lieben Familie im Ortsteil „La Puntilla“ erfahren.
Rund ums Haus der Familie finden wir tatsächlich 4 Feuerstellen: eine für Asado, eine mit Kamin, eine um Töpfe drauf zu stellen und dann noch eine mit gemauertem Ofen um Brot zu backen. Für diesen ganz speziellen Ofen haben Jan und ich extra Brotteig und einen Russenzopf mitgebracht, den wir hier backen wollen. Jede einzelne dieser Feuerstellen waren bei unserem Besuch im Einsatz. Nicht zu vergessen den Feuerofen und den Kamin in der Küche des Hauses.
La Puntilla - der letzte Weiler bevor die Steppe beginnt
Alle am grossen Esstisch versammelt - eine lustige und laute Gesellschaft. Wir kriegen kaum ein Wort mit - das geht uns alles viel zu schnell auf spanisch.
In diesem Ofen wird das Rindfleisch zubereitet
Dies ist der Ofen für das Brot und Gebäck
Marita backt im Ofen einen Nusszopf (D) resp. Russenzopf (CH).
Nach der Backzeit hat sie das Interesse aller auf Ihrer Seite. Das Gebäck hat reissenden Absatz gefunden.
Bei der Ernährung der Belichos steht das Fleisch im Vordergrund. Egal ob Hühnchen, Bratwürste oder Kotelett, Fleisch darf bei einer Mahlzeit nicht fehlen. Ausserdem ist „Locro“ ein begehrtes traditionelles Gericht. Hier handelt es sich um einen Eintopf vor allem mit viel Mais.
Bei diesem Familienfest wird der Geburtstag eines Kindes gefeiert und für die Mädchen und Buben ist Jan der King, als er dann auch noch seine Drohne rausholt und über dem Grundstück schweben lässt.
Hier wird das Fett einer geschlachteten Kuh verflüssigt.
Alle wollen gleichzeitig auf das kleine Display zur Steuerung der Drohne blicken
Auch Marita hat ihre Zuhörer - gespannt versucht die Jungmanschaft den Erklärungen zum Deutsch zu folgen
Im Moment wissen wir noch nicht genau was das für uns als Reisende bedeutet, aber Tatsache ist, Argentinien ist pleite. Der dauernde Wertverlust des Argentinischen Peso (ARS) und das Erscheinen des „Blue Dollar“ auf dem Schwarzmarkt sind Zeichen die längst darauf hingedeutet haben, dass mit der Argentinischen Wirtschaft etwas nicht stimmen kann. In Gesprächen mit Einheimischen erfahren wir, dass geschätzte 80% der berufstätigen Bevölkerung Beléns vom Staat bezahlt werden. Wir fragen uns was es für die hiesige Bevölkerung bedeutet, wenn die Staatskasse leer ist und keine Löhne mehr ausbezahlt werden können. Im Moment profitieren wir sehr von der Inflation.
Wenn wir über WesternUnion (WU) Geld beziehen bekommen wir für den Schweizer Franken 60% über dem offiziellen Wechselkurs. Das heisst, würde die Bank uns nur 71 ARS pro CHF bezahlen, bekommen wir bei WU 114 ARS. Auf dem Schwarzmarkt des Blue Dollar würden wir aktuell sogar 125 ARS pro US-Dollar bekommen. Wir haben aber noch nicht rausgefunden, wie wir als Deutsch/Schweizer bei WU unsere US-$ überweisen, bzw. verkaufen können. Wenn da jemand einen Tipp für uns hätte...?
Allgemeint gilt: Argentinische Produkte sind günstig wie nie, importierte Ware ist teuer und für Argentinier unbezahlbar. Nehmen wir als Beispiel Whiskey: Guter Argentinischer Whiskey kostet in der Liter-Flasche 399 ARS. Im Vergleich kostet eine 0,75-Literflasche vom importierten „Jack Daniels“ 2‘999 ARS. Möchte man ein feines argentinisches Rinds-Filet auf den Grill legen bezahlt man fürs Kilo gerade mal 420 ARS, was für uns umgerechnet etwa 4 Schweizer Franken bedeuten.
Wir haben Glück: ohne grosse Umstände können wir Geld bei WesternUnion (integriert in der lokalen Post vor Ort) beziehen.
Der Wechselkurs von US$ zu ARS am 29.5.2020 auf www.bluedollar.net, jeweils als Blue-Dollar (informal Rate) und Official Rate (Markt) dargestellt.
Seit unserem Umzug am 24. April vom Campingplatz „El Dique“ hierher, sind bereits mehr als 5 Wochen vergangen. Inzwischen hat sich eine gewisse Routine eingestellt. Immer am Wochenende kommen die fleissigen Arbeiterinnen und Arbeiter um den Platz in Ordnung zu halten. So werden z.B. Bäume gepflanzt, der Rasen geschnitten und bewässert, die sanitären Anlagen gereinigt und nach dem Rechten geschaut.
Die schönste Aussicht in die Berge geniessen wir vom Platz aus. Auch die Wäsche trocknet dank der sehr trockenen Luft und den meist windigen Tagen blitzschnell.
Rund um den Platz gibt es hunderte von Vögel und viele davon machen einen rechten Krach.
Auf dem Bild sind Papageien/Sittiche zu sehen, welche in Schwärmen von 100 bis 200 Vögel umherfliegen.
Ein Anschauungsbild für alle unsere Freunde im Baugewerbe …
Da der Platz, bzw. die ganze Anlage relativ neu ist, gibt es noch ein paar kleinere Baustellen. So z.B. die Duschen. Die Leute hier möchten uns eine Duschkabine zur Verfügung stellen und so kommt es zur erstmaligen Feststellung, die Abflussrohre sind noch nicht auf die richtige Länge gestutzt. Ausserdem fliesst das Wasser in jede andere Richtung, nur nicht in den höher gelegten Abfluss. D.h. wenn wir duschen würden, setzen wir das komplette Klo-/Duschhaus unter Wasser.
Das geht nicht. Also wird kurzerhand in die Duschkabine ein kleines Mäuerchen gesetzt. Jetzt kann das Wasser nicht mehr davon laufen, dafür stehen wir beim Duschen knöcheltief im Wasser. Dieses Problem lösen wir indem wir in einer Sägerei im Ort Latten bestellen, die Jan dann auf die richtige Grösse sägt und miteinander verschraubt. Fertig ist der Lattenrost für die Dusche.
Nun gibt es nur noch das Problem „Heisswasser“ zu lösen. Lieber Leser, Du musst wissen, im Keller des Duschhauses steht ein Boiler. Leider hat der Keller aber keinen Stromanschluss. Wir benötigen ein Verlängerungskabel, welches vom Boiler im Keller über den Treppenaufgang zum Eingang auf der Südseite reicht, um dann einmal um das komplette Häuschen bis zum Stromversorgungskasten auf der Nordseite des Gebäudes gelegt werden kann. Im Verteilerkasten gibt es dann eine Steckdosenleiste, an der der Boiler angeschlossen wird. Um den Boiler zu betreiben muss ausserdem die Sicherung des Gebäudes eingeschaltet werden, an der auch die Beleuchtung desselben hängt. Die Beschaffung des Verlängerungskabels war das Problem. Aber letztendlich haben wir zwei Kabel zusammengehängt und so reicht der Strom nun einmal um das komplette Gebäude.
Das Werkzeug für das Absägen des herausragenden Abflussrohrs steuern wir bei
Da sich unsere Propangas-Vorräte dem Ende neigen, ist es nötig eine Lösung zu finden. Zum Kochen haben wir zwar seit April elektrische Herdplatten, aber auf unseren mit Gas betriebenen Kugelgrill können und möchten wir einfach nicht verzichten. Er ist ja sozusagen unser Backofen. Tatsächlich finden wir durch den hiesigen Gashändler Carlos Chaili die Lösung. Er ist so liebenswürdig uns für die Dauer unseres Aufenthalts in Belén eine argentinische 10kg-Gasflasche zu leihen. So müssen wir nur noch den Inhalt, also das Gas kaufen.
Kaum mit der neuen vollen Gasflasche auf dem Campingplatz angekommen möchte Jan unsere US-Gasflaschen füllen und versucht eine Flasche-zu-Flasche-Füllung. Hierfür muss Jan allerdings erst beim örtlichen Eisenwarenhändler Anschlüsse und Schläuche besorgen und daraus eine passende Verbindung herstellen. So, nun ist es soweit: die argentinische volle Gasflasche hängt im Baum in der Sonne. Die zu füllende kleine Flasche steht in einer Wanne, welche mit kühlendem Wasser gefüllt ist und zwar im Schatten. Jan dreht die Hähne auf und das Gas kann strömen. Wir warten eine Zeit lang, eh wir die kleine, zu befüllende Flasche wiegen. Komisch, die Flasche wird nicht schwerer, sie scheint eher um 100 Gramm leichter geworden zu sein. Ist das möglich? Wir versuchen es noch einmal. Und wieder, die kühle Flasche am Boden verliert anscheinend Gas, anstatt sich zu befüllen. Wir brauchen einen Moment eh wir diese Problematik akzeptieren können. Wir ahnen an was es liegen könnte und schreiben Carlos Chaili eine WhatsApp-Nachricht. Die Antwort kommt prompt und bestätigt unsere Befürchtung: in der argentinischen Flasche befindet sich kein Propan, sondern Butangas. Nun nehmen wir unsere 2 fast leeren US-Flaschen und machen daraus 1 halb volle Flasche (wiederum mit Flasche-zu-Flasche-Füllung). Dann befüllen wir eine leere Propan-US-Flasche mit Butan. Ja, so geht es wunderbar und unser Problem ist gelöst.
zur Nachahmung nicht geeignet!
Achtung: Eine Waage ist wichtig. Ohne die Füllmenge wiegen zu können ist die Wahrscheinlichkeit gross die Flasche zu überfüllen. Ist die volle Flasche die grössere Flasche geht die Befüllung schnell (in meinem Fall ca. 75 Sek.); ideal sind zwei gleich grosse Flaschen.
Die maximale Befüllung auf 80% Volumen ist immer einzuhalten.
Da unsere Plastik-Auffahrkeile für die Nivellierung unseres Fahrzeugs eine Menge Platz im Kofferraum brauchen und je länger je mehr unter dem Gewicht unseres Indi auseinander brechen, hat Jan die Idee diese Plastikdinger durch flexible Holzbretter zu ersetzen. Dafür macht er während mehrerer Stunden genaue Skizzen wie er sich diese neuen Holzböcke exakt vorstellt.
Mit dieser Zeichnung marschieren wir in die örtliche Sägerei und beauftragen den Chef mit der Herstellung der geplanten Keile. Einen Tag später werden uns die neuen Auffahrkeile geliefert und Jan ist megastolz auf das Ergebnis. Zwar sind die Bretter nicht millimetergenau gesägt, aber sie erfüllen ihren Zweck. Das Beste ist, wir haben zukünftig um einiges mehr Platz im Kofferraum. Alleine diese Tatsache ist Gold wert.
Mittels unterschiedlicher Dicke der Bretter können wir beinahe in allen Höhenstufen bis 12 cm (gleichzeitig links und rechts) ausnivellieren.
Das Packmass ist rechteckig und passt just zwischen die Ablagefächer im Kofferraum
(ich gebe zu: das hat mich sicher 5 Stunden Gehirnschmalz gekostet)
Um Maritas Wunsch nach einem Schneidbrett mit Rille zu entsprechen, braucht es nicht mehr als einen elektrischen Bohrer. Richtig eingesetzt ist das Schneidbrett dann schnell hergestellt.
Bereits im Dezember 2017 hat Jan aus patagonischem Holz einen Ersatz für den abgebrochenen Plastikhenkel unseres italienischen Kaffee-Bereiters gezaubert. Als der Kaffeebereiter kürzlich aus dem Auto stürzte (warum auch immer) war der Henkel mit dem feuerländischen Holz aber ab. Für Jan kein Problem, Holz gibt es hier genug. Also bastelt er einfach einen neuen schönen Griff an unsere Kaffeekanne. Jan, Du bist der Beste!
Unsere in Chilecito gestrandeten Reisekollegen Nicole und Pit haben uns auf die geniale Idee gebracht Wasch- und Körperpflegemittel selbst herzustellen. Für was das gut sein soll? Die selbst gemachten Waschmittel und Shampoos aus Kernseife und Waschsoda sind biologisch abbaubar und verursachen deshalb der Umwelt keinen Schaden. Da wir häufig in der Natur unsere Wäsche waschen und auch in der Wildnis im Freien duschen, macht dies absolut Sinn.
Natura ist es - aber es ist kein Olivenöl drin
Während unseres Aufenthaltes in Belén machen wir die Erfahrung, die Argentinier sind ein Volk die sehr gerne mit anderen Menschen teilen. So teilen wir z.B. an einem Sonntagmorgen unseren Butterzopf mit dem Putztrupp und prompt kommen zwei belegte Sandwich an uns zurück. Ein ander Mal teilen wir unsere Geburtstagstorte und ohne Frage werden wir mit frisch Gegrilltem versorgt. Auch mit dem sympathischen Nachbar am Platz haben wir Kontakt. Er möchte, dass wir von seinem Orangenbaum Früchte holen, im Gegenzug erhält er von uns selbstgebackene Kekse, er bringt uns wiederum eine Tüte voll Walnüssen und so geht es immer weiter. Bis wir abends mal mit unserem Nachbarn und seiner kleinen Tochter bei einem Gläschen Wein zusammensitzen und über Gott und die Welt plaudern.
Rechts einer der Arbeiter, welche an jedem Wochenende den Platz aufräumen und bewässern
Muss das sein? Die Frage bedarf keiner ausführlichen Antwort: Nein!
Fährt man auf der Ruta Nacional 40 durch den Ort Belén, oder macht man Halt um durch die Strassen zu schlendern, hat man das Gefühl hier ist alles sehr sauber und den Müll haben die Belichos im Griff. Aber wehe man macht einen Abstecher ans Flussbett des Río Belén, da sieht das Ganze schon anders aus.
Das Ufer des Flussbett wird von den Bewohnern der Gemeinde als Mülldeponie missbraucht. Egal auf welcher Flussseite man sich befindet, oder ob man inmitten des zur Zeit trockenen Flussbettes steht. Hier überall wird Müll entsorgt. Von kaputten Elektrogeräten wie z.B. Monitore, über leere Alu- und Blechdosen, PET- und Glasflaschen, normaler Haus- und vergammelter Biomüll, Kartonagen und Obstkisten, Tetra-Pak und Plastikfolie, Batterien und leere Akkus... ist hier alles zu finden. Das ist wirklich jammerschade für die Umwelt und die Tiere die darin leben. Mittlerweile haben wir angefangen Aludosen zu sammeln, denn Pablo von der Defensa Civil sammelt diese, entsorgt sie sauber und erhält dafür noch Geld. Das zeigt uns, Rohstoffe sammeln wäre hier also schon möglich, nur macht das keiner.
Der Zonda ist mit unserem Föhn zu vergleichen, der als warmer trockener Wind von den Hängen der Alpen herunter bläst. Der Zonda entwickelt sich aus der maritimen Polarluft, welche ostwärts auf die chilenischen Anden trifft. Bei der Überquerung des Andenkamms kann der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreichen. Im Zuge des starken Höhenabfalls in tiefere Lagen auf argentinischer Seite erwärmt sich die Luftmasse stark, so dass es bei diesem Sturm gewaltige Temperaturunterschiede gibt. Im Mai haben wir dieses Wetter-Phänomen nun schon mehrfach erlebt. Der arg trockene Wind fegt in sehr starken Böen über uns hinweg und erwärmt die Temperatur um bis zu 10 Grad Celsius. Dabei fühlt man sich im Indi wie in einem überdimensionalen Schaukelstuhl.
Der Mai bringt für uns stets zwei Gründe zu feiern: am 9. Mai feiert Marita und am 26. Mai Jan seinen Geburtstag. Nun gibt es aufgrund Corona dieses Jahr keine grosse Party, aber wir lassen es uns nicht nehmen uns wenigstens Gourmet-technisch selbst zu verwöhnen. Jeweils haben wir in der Stadt eine leckere Geburtstagstorte bestellt, welche uns termingerecht auf den Campingplatz geliefert wird. Ein guter Tropfen im Glas und ein schönes Stück Fleisch auf dem Grill darf an unseren Geburtstagen natürlich auch nicht fehlen. Auf diesem Weg nochmal vielen herzlichen Dank an Alle, die uns gratuliert haben. Wir haben uns sehr über Eure Nachrichten, Anrufe und eMails gefreut.
Der Kuchen kommt - jeweils vom Nicht-Geburtstagskind vom Eingangstor zum Indi hinaufgetragen
Wir geniessen den traditionellen Moment, welchen uns auch „Miss Corona“ nicht wegnehmen kann.
Es wird den ganzen Geburtstag lang mit Familie und Freunden kommuniziert - die Welt ist klein geworden.
Und so sieht ein schwerer Rucksack aus - auch zurück müssen wir durch das Wasser und den Schlamm.
Wir geniessen es 1 - 2 Mal pro Woche einkaufen zu gehen. Da die Geschäfte von 13 - 16 Uhr Siesta haben und dann geschlossen sind, stehen Jan und ich an unseren Einkaufstagen sogar noch vor der Sonne auf. Gleich nach dem Frühstück schnallen wir unsere Rucksäcke auf den Buckel und marschieren los.
Bis ins Zentrum sind wir jeweils 50 Minuten unterwegs. Letztendlich hängt aber die Zeitdauer die wir für unseren 4 Kilometer langen Einkaufsweg brauchen vom aktuellen Wasserstand im Fluss ab.
Dann müssen wir den ein oder anderen Umweg für die Wasserüberquerung in Kauf nehmen. Aber meist fliesst das Wasser nur in kleinen Bächen und so steht unserem Vorankommen kaum was im Weg. Sobald wir das andere Ufer des Río Belén erreichen setzen wir pflichtbewusst unseren Barbijo (Mund-Nase-Schutz) auf. Schliesslich wollen wir hier mit gutem Beispiel voran gehen und uns von den Belichos Nichts nachsagen lassen.
Mittlerweile haben sich unsere Lieblings-Geschäfte rauskristallisiert. Jan geht zum Metzger seines Vertrauens und zum Gemüseladen mit dem vermeintlich frischesten Angebot, während Marita vor dem „Super Tejada“ oder dem „Super Calchaquí“ Schlange steht und auf ihren Einlass wartet. Man kennt uns und die Menschen hinter den bedienten Theken und an den Kassen freuen sich uns zu sehen. Auch unsere Lieblings-Ferretería (Eisenwarenhandlung) und die beste Lavandería (Wäscherei) haben wir schon gefunden.
Wenn wir auf unserem „Nord-Kurs“ nach Belén einschreiten kommen wir an einer kleinen Bäckerei mit hervorragendem süssen Feingebäck vorbei. Hier machen Jan und ich stets Halt, um uns ein kleines zweites Frühstück auf die Hand zu gönnen. Nach unseren Einkäufen MÜSSEN wir beim Büro der Defensa Civil vorbei schauen (Befehl vom Jefe Emilio). Meist ratschen wir dann noch eine lange Weile mit den Mitarbeitern des Zivilschutz eh wir unseren Heimweg antreten. Fast immer bestehen sie darauf uns mit ihrem Auto nach Hause zu fahren, daher sind wir bisher nur selten mit vollen Rucksäcken zurück gelaufen.
Viele Regeln - typisch für Argentinien - müssen während der Ausgangssperre eingehalten werden. Alle werden gut lesbar an den Geschäften ausgehängt.
Zum Glück bin ich weder älter als 70 noch jünger als 10 Jahre - sonst hätte ich keinen Zugang ins Lebensmittelgeschäft.
Los geht’s - noch mit leeren und leichten Rucksäcken.
Auf dem Rückweg: eine Pause sei uns gegönnt.
Unser regelmäßiger „Podcast PiNi MaJa“ mit den in der Provinz „La Rioja“ gestrandeten Reisenden Nicole und Pit (swissoverlander.ch) gehört bereits seit Ende März zu unseren täglichen Highlights. Täglich schicken wir uns gegenseitig per WhatsApp Sprachnachrichten mit allen möglichen Informationen zum aktuellen Geschehen. Aber auch einfache Gedankengänge, plötzliche Ideen oder plagende Sorgen teilen wir mit den beiden Gleichgesinnten. Häufig ist die Kommunikation mit den Zweien so lustig, dass Jan und ich uns kugeln vor lachen. Es scheint so wir haben den gleichen Humor. Wir sind echt schon gespannt auf unser allererstes persönliche Treffen mit den Beiden. Hoffentlich dauert das nicht mehr so lange...
Wir wissen es nicht! Da sich die Covid-19- Fälle hauptsächlich in der Region Buenos Aires konzentrieren sind wir guter Hoffnung, dass die Provinz Catamarca, welche immer noch Sars-CoV-2-frei zu sein scheint und keinen einzigen bestätigten Corona-Fall hat, die Einschränkungen bald lockern wird. Für uns wäre es schon wunderbar, wenn wir wenigstens innerhalb der Provinz Catamarca reisen dürften. Die mit rund 370’000 Einwohnern dünn besiedelte Provinz mit einer Fläche von mehr als 100’000 km2 hat so viel Schönes zu bieten und ist landschaftlich extrem vielseitig. Nebst den herrlichen Bergen der Anden findet man in Catamarca auch subtropische Urwaldgebiete und steppenhafte Wüsten. Wir hoffen darauf endlich auf Entdeckungsreise gehen zu können.
mbo
Schau mer mal, dann seh mer schon...
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