Von Mexiko nach El Salvador

November 2023

Motto

Ob Mexiko, Guatemala oder El Salvador… das Klima setzt uns zu

Fahrstrecke

MEXIKO Oaxaca - Playa Brasil (Salina Cruz) - Rosendo Salazar - Cascadas El Chiflón - Parque Nacional Lagunas de Montebello - Benemérito de las Américas - Tenosique de Pino Suárez

GUATEMALA Laguna La Gloria - Lago Petén Itzá - Río Dulce - Volcán Ipala

EL SALVADOR Santa Ana - Parque Cerro Verde/Volcán de Santa Ana


Gefahrene Kilometer:     2´314

Zeitzone:                                 MEZ +7 Std.

Die Ruinen von „Monte Albán“


Die monumentale Stadt Monte Albán ist eine antike archäologische Stätte der Zapoteken (600 v.Chr. - 800 n.Chr.). Auf einer Hochebene gelegen, war sie das politische und rituelle Zentrum der Kultur. Die Ruinen umfassen beeindruckende Pyramiden, Ballspielplätze und Grabstätten, die Einblicke in die Zapoteken-Gesellschaft bieten. Monte Albán ist für seine komplexen Grabbeigaben, wie Jade-Masken, bekannt und zeugt von fortschrittlicher Architektur und astronomischem Wissen.


Wie man sieht hat diese prähistorische Stadt eine bewegte Vergangenheit und es gibt viel darüber zu erfahren. Die fantastische Lage auf 400 Meter über dem Talboden macht dieses UNESCO-Welterbe mit seiner herrlichen Aussicht einzigartig.

Banda ist natürlich auch dabei - auch wenn es heiss ist und der Erholungsschlag ruft

Wir besuchen die Ruinen von Monte Albán in Begleitung von unseren Reisefreunden Natascha (https://instagram.com/sketch.this.out), Marcus (https://instagram.com/slowtravel4x4) und Jessy & Roberto (https://youtube.com/@ChirpyTravellers) und erleben zusammen einen vergnüglichen Tag.

Schwieriges Klima


Im November erleben wir Landschaften wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Während in den hohen Bergen große Kakteen die hügelige Landschaft beherrschen, sind es im tiefen Flachland kilometerlange Palmöl-Plantagen die unseren Weg säumen. Dazwischen immer wieder gerodete Felder für die Viehzucht oder wildes Buschland. Dort wo Mexiko seine schmalste Stelle hat (zwischen dem Golf von Mexiko und dem Pazifik) stürmt ein steter und heftiger Wind über einen kargen und wüstenhaft anmutenden Landstrich. Die Mexikaner sind klug und nutzen hier die Windenergie zur Stromgewinnung. Wir fahren kilometerlang durch einen Parque Eólico mit unzähligen sich stetig drehenden Windrädern.


Was es aber für unsere Verhältnisse immer ist, es ist HEISS. Obwohl zur Zeit die eher kühle Jahreszeit herrscht, empfinden wir die schwüle Hitze von bis zu 40°C als erdrückend und als eine wahre Folter. Immer auf der Suche nach einem bisschen kühleren Plätzchen für die Nacht fahren wir in feuchte Wälder, in scheinbar kühlere Höhen oder an den rauen Pazifik wo wir uns Erfrischung durch eine milde Brise erhoffen. Aber ohne Erfolg… In den feuchten Wäldern attackieren uns gnadenlos die Moskitos, am Meer bläst ein unerbittlich heißer und stürmischer Wind, einzig und allein in den kühleren Höhen finden wir einigermassen das was wir suchen, nämlich angenehmere Temperaturen. Ansonsten sind und bleiben wir schonungslos dem hitzigen Klima ausgesetzt.

CHIAPAS - ein Staat wie kein anderer


Das wilde Chiapas ist dafür bekannt immer wieder mit Unruhen und Straßensperrungen aufzuwarten. Vor allem die Bundesstrasse 199, welche die hübsche Stadt San Cristóbal de las Casas mit den Ruinen von Palenque verbindet, wird von fahrenden Touristen streng gemieden.


Auf unserer langen Fahrt durch den Staat Chiapas fallen uns immer wieder die sehr unkonventionellen Tankstellen auf. PEMEX verkauft seine Kraftstoffe hier nicht an Zapfsäulen, sondern in PET-Flaschen und Benzinkanistern. 


Abkühlung vom heißen Klima verschaffen uns die Cascadas de Chiflón. Die Wasserfälle mit ihrem türkisblauen Wasser sind herrlich. Die Sehenswürdigkeit ist sehr gut organisiert und die Wanderwege hübsch angelegt. Das Beste, man kann sich in dem erfrischenden Gewässer mit einem kleinen Bad hervorragend abkühlen. 

Auch bei den Lagunas de Montebello (auf ca. 1‘500 Höhenmetern) finden wir ein kühles Plätzchen, wo wir ein paar Tage verweilen.

Für Banda wird Chiapas zum Verhängnis, weil sie Bekanntschaft mit einer Spinne ganz besonderer Art macht. Die „Araña Yerba“ (wie man sie hier im Volksmund nennt) scheidet ein Sekret aus, welches bei Hautkontakt schlimme Verbrennungen auslöst. Bei unserer Banda sieht es nach einer grossen Fleischwunde aus, wir sind erstmal schockiert und dann ratlos. Eine Tierärztin in Lázaro Cárdenas klärt uns auf und behandelt die Läsion, welche nach wenigen Tagen bereits gut abgeheilt ist.

Eigentlich wollten wir im tiefen Urwald von Chiapas die historischen Stätten „Yaxchilan“ und „Bonampak“ besuchen, aber das Militär hält uns auf. Bereits seit zwei Monaten seien diese kulturellen Touristen-Highlights nicht mehr zugänglich, bzw. geschlossen. Die Rebellen haben die Region fest in ihrer Gewalt und daher wird uns von den Militaristen empfohlen zügig weiter in sicherere Gefilde zu fahren. Apropos, man sieht in Mexiko ja wirklich viel bis zum Anschlag schwer bewaffnetes Militär und man gewöhnt sich relativ schnell an den Anblick, aber so viel wie wir in dieser Region angetroffen haben… das hat uns schon ein bisschen erschreckt.


Chiapas grenzt an Guatemala, welches unser nächstes Reiseziel ist. Also nutzen wir die Gelegenheit und wollen uns schon mal vorab an der Grenze in Nuevo Orizaba über die Formalitäten informieren. Pech gehabt, die Mexikaner haben hier ihre Grenzgebäude geschlossen und es ist nur ein einsamer Posten zu sehen. Der meint, wir sollen doch einfach rüber zu den guatemaltekischen Grenzbeamten fahren und die fragen. Gesagt, getan. Wir holpern über den sehr schlechten Weg und ein Kilometer später stehen wir an der Grenze zu Guatemala. Uns scheint es als wären die Guatemalteken schon sehr gespannt darauf, was wir Touristen hier zu suchen haben. Wir fragen also die schwer bewaffneten Grenzposten nach der Aduana. Aduana? Der junge Mann fragt seinen ebenso jungen Kollegen ob er vielleicht verstanden hat was wir wollen. Nein, auch er hat keine Ahnung. Wir fragen erneut und erklären geduldig (während immer mehr Militärs dazukommen) welche Aufgaben eine Aduana an der Grenze hat. Es hilft nichts, eine Aduana gibt es hier anscheinend nicht. Gut, dann fragen wir nach der Migración. Auch diese Frage löst ein Schulterzucken aus…

Hm, so langsam geht uns ein Licht auf. Vielleicht sollten wir diese illegale Grenze - über die (nebenbei bemerkt) viele vollgeladene LKW‘s fahren - so langsam wieder verlassen und uns besser woanders über den Grenzübertritt informieren. Wir bedanken uns für die Information, verabschieden uns höflich (natürlich nicht ohne Gottes Segen gewünscht zu haben) und fahren weiter in Richtung Norden zum Grenzübergang im Staat Tabasco.

GUATEMALA - Wir kommen


Unsere Ausreise aus Mexiko am Grenzübergang „El Ceibo“ ist einfach und unkompliziert. Die Einreise nach Guatemala ist dagegen ein bisschen umständlicher. Unsere Einreise kostet eine Zoll-Gebühr plus einen Betrag für die Einreise des Hundes. Der Grenzer tippt also verschiedene Preise in seinen Rechner und Jan denkt sich schon „Was tippt der da?“. Jetzt nennt er die Gebühr von 580 Quetzales. Jan schaut ihn an und sagt „Nein, das ist falsch!“ und rechnet dem Herrn mal schnell im Kopf vor, dass es insgesamt nur 230 Quetzales kosten kann. Also gut, der Beamte gibt Jan recht, schlägt aber noch eine zusätzliche Gebühr für die direkte Bezahlung hier am Schalter drauf. Um diese Gebühr zu umgehen, kann der Betrag auch auf der Bank in El Ceibo eingezahlt werden, nur ist die (weil Samstagnachmittag) erst wieder Montags offen. Ich (Marita) finde in einem Laden eine hilfsbereite Frau, die ihre Schwester beauftragt per online-Banking den Betrag für uns zu bezahlen und den Zahlungs-Beleg uns per WhatsApp zuzuschicken. Ich gebe der netten Dame das Geld in bar und sie leitet den Beleg gleich an einen Freund im Nachbar-Laden weiter, der ihn zu guter Letzt ausdruckt. Damit ist unsere Schuld (zum Ärger der Grenzbeamten ohne zusätzliche Gebühr) beglichen und wir können die Grenze passieren.


Auch in Guatemala ist es (obwohl z.Zt. kühle Jahreszeit) im Tiefland eher heiß. Ein Grund mehr sich an erfrischenden Gewässern oder auf kühleren Höhenlagen zu stationieren.

An der Laguna La Gloria gilt der See jedoch weniger als Bade-Oase, sondern eher als überdimensionale Waschmaschine wo Frauen die schmutzigen Kleider ihrer Familien waschen.

Das sieht am Lago Petén Itzá schon etwas anders aus. Lange einladende Holzstege reichen weit auf den See, von denen man direkt ins tiefe Wasser springen kann. Nur eine Stunde nach meinem letzten Schwimmgang kreuzt ein Krokodil die Holzstege. Hätte ich das mal vorher gewußt… 

Am Río Dulce halten wir es keine 24 Stunden aus. Das Wetter ist unglaublich heiß und schwül. Durch die Nacht regnet es heftig und der Fluß setzt  unseren Stellplatz schon bedrohlich unter Wasser. Wir wollen einer Überschwemmung und der Hitze entfliehen und setzen unseren Weg nach El Salvador in Richtung Süden fort. Auf dieser Strecke sehen wir unglaublich viele LKW‘s mit „Chiquita“- und „Dole“- Containern. Wie es aussieht befinden wir uns auf einer „Bananen-Hauptverkehrs-Route“.

Unsere vorerst letzte Station in Guatemala ist der Volcán de Ipala, den wir während unseres Aufenthaltes mehrfach besteigen.

Der aktive Vulkan Izalco

EL SALVADOR - wir fühlen uns auf Anhieb wohl


Lieber Leser, was weißt Du über El Salvador? Um ehrlich zu sein, viel wußten wir auch nicht. Das Land ist ca. 250km lang und etwa 100km breit und somit kleiner als die Schweiz. Von den ca. 7’000’000 Einwohnern El Salvadors, sitzen seit kurzem ca. 1% (also 70‘000) im Gefängnis. Wie das kommt? Der seit 2019 amtierende Präsident Nayib Bukele hat rigoros aufgeräumt. Er baute erst große Gefängnisse, lies dann Anfang 2022 den Ausnahmezustand ausrufen und seitdem verhaftet er alle Personen, die in unruhestiftenden Banden organisiert sind. Der noch immer andauernde Ausnahmezustand in El Salvador soll solange verlängert werden, bis sämtliche „Maras“ (Mitglieder krimineller Banden) im Gefängnis stecken. Unglaublich, nicht wahr? Bukele ist mit seiner Strategie erfolgreich und (nicht nur) 

bei den El Salvadorianern äußerst beliebt. Kann man sich hier im Land doch endlich wieder frei bewegen. 

So erleben wir El Salvador als ein boomendes und relativ sicheres Land, in dem Reisende herzlichst willkommen sind. Die Menschen tun alles damit sich die Touristen wohl fühlen. Die meisten Strassen sind in gutem Zustand und die Sehenswürdigkeiten sehr gepflegt. Zumindest erleben wir dies so im Departamento de Santa Ana, wo wir auf einer Höhe von 1’850 Metern zwischen den beiden Vulkanen Izalco und Ilamatepec ein schönes und klimatisch sehr angenehmes Plätzchen finden.

Marita wandert auf den Vulkan Ilamatepec

Die Aussicht vom Cerro Verde auf den Lago de Coatepeque

Kulinarisches


Kennst Du Rambutan? Vergleichbar ist diese Frucht mit einer Litschi. Diese Frucht wird zur Zeit sowohl in Mexiko, als auch in Guatemala massenweise am Straßenrand verkauft. Natürlich probieren auch wir diese süße Frucht und kommen voll auf den Geschmack.


Bereits bei der Einreise nach Guatemala wird uns vom Zöllner das gute Gallo-Bier empfohlen. Und tatsächlich, es trifft unseren Geschmack und das mexikanische Modelo ist schnell vergessen.


Seit Jan in Oaxaca von Reisefreunden einen Sauerteig-Starter bekommen hat, ist er nicht mehr zu bremsen und backt jetzt regelmässig feinstes Sauerteigbrot.

Unser Indi im November


Unser Luftkompressor springt ständig an. Das Loch das wir im Luftdrucktank entdeckt haben, kann erfolgreich geschweißt werden. Beim selben Mechaniker lassen wir gleich noch den fälligen Ölwechsel erledigen.


Als wir im Oktober kleinere Reifen aufgezogen haben, dachten wir die Radverbreiterungen hinten wären nun überflüssig. Falsch gedacht. Hinten links hat der Reifen die Balge der Goldschmitt-Luftfederung bedrohlich gestreift und so haben wir die Verbreiterungen lieber wieder eingebaut.


Aus Deutschland bringen wir uns neue Sitzpolster für Fahrer- und Beifahrersitz mit. Diese bauen wir zwar mit kleinen Komplikationen, aber dennoch passgenau ein.


Kaum sind wir 6 Stunden in El Salvador zerreißt‘s den Schlauch zum Intercooler. In El Salvador gibt es keinen Mercedes Sprinter 4x4, geschweige denn entsprechende Ersatzteile. Aber das schöne in Lateinamerika ist „siempre hay una solución“ (es gibt immer eine Lösung), auch wenn es eine selbstgebastelte ist. 

30.11.2023 - Marita Bottner / Jan Hiddink

Der Plan für den 

Folgemonat:

Wir drehen eine Runde durch das kleine El Salvador, eh wir über Guatemala nach Mexiko zurückkehren.

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